Projekte und ihr professionelles Management haben sich in Kulturorganisationen durch die jahrzehntelange Praxis der Projektförderung fest etabliert. Einmalig und als Ausstellung, Aufführung, Konzert oder digitale Anwendung in der Regel auf ein neues Publikumsprodukt ausgerichtet, werden Projekte zunehmend auch ziel- und ressourcenorientiert durchgeführt und professionell gesteuert. Bislang nur selten berücksichtigt wird allerdings, dass innerhalb einer Organisation weniger die Projekte als vielmehr die Gestaltung von zufriedenstellenden Prozessen ein wichtiges Führungselement ist. Dies gilt umso mehr, wenn sich Kulturinstitutionen auf eine sich wandelnde Gesellschaft hin zu mehr Diversität, Partizipation und Nachhaltigkeit einstellen und entsprechend reagieren möchte. Denn mit Hinblick auf diese neuen Ziele stehen weniger die Produkte als vielmehr die Wege im Zentrum der Aufmerksamkeit. In der Vorlesung sollen an konkreten Beispielen aus dem Museumskontext die Unterschiede zwischen Prozess und Projekt, die Gestaltung von Prozessen mit ihren typischen Phasen sowie der Wechsel von best practice hin zu next practice dargestellt und vermittelt werden.
Dr. Doreen Mölders ist Leiterin des Westfälisches Landesmuseums für Archäologie des LWL. Bis 2018 war sie Kuratorin am Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz. Von 2005 bis 2010 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte der Universität Leipzig. Sie war Stipendiatin des Akademieprogramms Museion21 der Alfred Töpfer Stiftung zur Förderung von Nachwuchs-Führungskräften im Museum. Sie ist Sprecherin des Verbundprojekts »Museum als CoLabor: Öffne die Blackbox Archäologie!«, das von der Kulturstiftung des Bundes im Programm Kultur gefördert wird.