Marina Nething
(Digitalkuratorin am Museum Ulm,
Projektmanagerin für nextuseum.io)
&
Alina Fuchte
(Stellvertretenden Leitung Kulturelle Bildung Kunstpalast Düsseldorf,
Projektleiterin für den Träger NRW-Forum/Kunstpalast Düsseldorf für das Kooperationsprojekt nextmuseum.io)
Digitaler Wandel für Museum, Kunst und Kultur
Dialog und Partizipation lauten die Zauberwörter für erfolgreiche kulturelle Angebote angesichts umfassender Digitalisierung und dem wachsenden Einfluss Sozialer Medien. Aus der Vielzahl von Meinungen und geballtem Wissen entsteht ein intelligenter Schwarm, dessen Beteiligung zu perspektivenreichen Ausstellungen, mehr Reichweite und gesellschaftlicher Relevanz führt. nextmuseum.io bietet die technologische Basis für digitale Partizipation mittels Schwarmkuration. Kurator*innen können per Open Call ein kollaboratives Projekte starten, bei dem Künstler*innen Arbeiten einreichen und der Schwarm aus Interessierten und Expert*innen mitdiskutieren, Wissen beitragen und Einfluss nehmen kann. Impuls und Breakout Session zu Erfahrungen und Potenzial von Schwarmkuration auf digitaler Basis sowie der Bedeutung für das Museum der Zukunft und seine Besuchenden.
Benjamin Willems
(Leiter der IT auf Kampnagel,
seit 2021 Projektmanager für die Entwicklung der artwork-Software)
und
Jannik Müller (Geschäftsführer von Caldero Systems)
Die Open-Source-Software artwork
Die freie Open-Source-Software artwork ist eine maßgeschneiderte Lösung für das Management von Kulturveranstaltungen. Entwickelt von Kampnagel, den Deichtorhallen Hamburg und dem HAU Hebbel am Ufer in Berlin, vereint sie Funktionen zur Planung, Organisation, Ressourcenverwaltung und Budgetierung in einer benutzerfreundlichen Plattform. Eine modulare Struktur ermöglicht dabei individuelle Anpassungen für unterschiedliche Veranstaltungstypen, von Ausstellungen bis zu Konzerten.
Benjamin Willems, Projektmanager von artwork und Jannik Müller, Geschäftsführer von Caldero Systems skizzieren den grundlegenden Ansatz der Software, den aktuellen Stand der Entwicklung und geplante Erweiterungen. Zudem geben sie Einblick in den Entwicklungsprozess, der 2024 zwischen einer wachsenden Zahl von Kulturinstitutionen koordiniert wird.
Brigitte Huezo
(post-digitale Choreograf*in, Tänzer*in und Performer*in
und arbeitet an der Schnittstelle der Dekonstruktion des Körpers in einer technologiegetriebenen Welt
und vereint dabei Technologie, Gaming-Imagery, 3D-Design, Film und 3D Mode)
[Glitching Post-Digital Bodies]
Wie kann sich der Körper in einer Welt, in der das Fleisch digitalisiert ist, über den physischen Raum hinaus ausdehnen? Wie können hybride Kunstformen selbsttragend werden? Dieser Vortrag widmet sich dem postdigitalen Bereich und erforscht die verschwimmenden Grenzen zwischen organischer Materie, mechanischen Erweiterungen und digitalen Plattformen. Mit dem Fokus auf postdigitalen Körpern im Tanz und in der Choreografie wird die Ontologie von Körpern hinterfragt, die durch verschiedene virtuelle Dimensionen glitchen. Es beleuchtet das Zusammenspiel von biologischen Wesen und digitalisierten Körpern, erforscht den Begriff der digitalen Identität und navigiert durch die Komplexität der Zugänglichkeit im digitalen Raum.
Lutz Hofmann
(Technischer Direktor, lange am tjg. theater junge generation dresden, Transformationsmanager Nachhaltige Kultur, Netzwerk-Arbeit, wie u.a. im Alumi-Netzwerk Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit, Performing for Future (AG ManifÖST & AG Stage Sharing), DTHG (Deutsche Theatertechnische Gesellschaft) und konglomerat e.V. (Materialinitiative und offene Werkstatt Dresden).
Mit Hilfe digitaler Tools zu gelebter Kreislaufwirtschaft in der Kultur
Entlang des Lebenslaufs von Kulturprojekten werden drei Stationen beleuchtet, neue Denk- und Arbeitsansätze vorgestellt, die aus der Theaterwelt kommen, aber auch auf andere Bereiche der Kulturarbeit übertragbar sind. Das Kreislauf-Modell für Kultur-Produktionen baut auf dem Theatre Green Book auf.
Konzeptionsphasen für Kulturprojekte in der virtuellen Welt: Durch die Nutzung digitaler Tools wie VR und AR lassen sich Kommunikationswege und Teilhabeprozesse so gestalten, dass Zeitschienen und Reisen in der Konzeptionsphase von Kulturprojekten reduziert werden können.
Nutzung digitaler Werkzeuge für die nachhaltige Produktion von Dekorationen: Die digitalen Daten aus der Planung, gepaart mit dem Wissen um neue Fertigungsmethoden und kreislauffähige Materialien öffnen neue Wege, vorgestellt werden anregende aktuelle Beispiele aus der Welt des Dekobaus.
Die digitale Fundus-Reform für Theater ist ein Projekt des Szenografiebundes: Weg von linearer Wirtschaft, hin zu Sharing und Kreislaufwirtschaft durch eine bundesweit frei zugängliche Plattform für Bühnenbildteile und Kostüme. Das aktuelle Projekt des Szenografiebundes, das die Wiederverwendung bereits in der Konzeptionsphase neuer Kulturprojekte ermöglichen soll, wird vorgestellt. Ebenso gibt es schon bestehende Web-Plattformen regionaler Initiativen.