Kurznachrichten Kultur


Kurznachrichten 30-03-2025

 

Culture Moves Europe

Die Europäische Kommission hat unter gleichnamigem Programmtitel knapp 1.600 Kulturschaffende aus 39 Ländern für Mobilitätsstipendien ausgewählt. Mit einem Gesamtbudget von 2,44 Mio. Euro werden entsprechende Kulturprojekte im ersten Halbjahr 2025 umgesetzt. Die Beteiligung aus zuvor unterrepräsentierten Ländern wie Albanien, Bosnien und Herzegowina konnte erneut gesteigert werden.

https://kultur.creative-europe-desk.de

 

Frankreich kürzt Kulturausgaben

Die französische Finanzkrise trifft vor allem die Regionen. Da der Staat sparen muss, sind auch die Regionalverwaltungen angehalten, ihre Budgets herunterzufahren. Die Auswirkungen sieht man vor allem im Kulturbereich, dessen Angebote z.T. massiv reduziert werden. Besonders hervortun sich dabei rechte Gebietskörperschaften, die sogenannte Volkskultur gegen zeitgenössische Kunst und kritisches Theater in Stellung bringen.

www.faz.net

 

Studium in Deutschland beliebt

Im WS 2024/2025 waren in Deutschland rund 492.600 ausländische Studierende eingeschrieben, etwa fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Fast die Hälfte davon kam aus Asien. Ein Grund für die Attraktivität eines Studiums in Deutschland sind nicht zuletzt die fehlenden bzw. geringen Studiengebühren an staatlichen Hochschulen. Während die Zahl ausländischer Student:innen seit Jahren steigt, geht die Zahl ihrer deutschen Kommiliton:innen zurück.

www.destatis.de

 

Theaterstatistik 2022/23

Der Deutsche Bühnenverein hat seine aktuelle Theaterstatistik veröffentlicht. Danach stieg die Zahl der Veranstaltungen an den Mitgliedsbühnen des Bundesverbandes um rund 15 Prozent deutlich an in Richtung Vor-Corona-Niveau, die Zahl der Besuche sogar um 64 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nach Aussage des Bühnenvereins unterstreichen die insgesamt 22,4 Mio. Theater- und Konzertbesuche die gesellschaftliche Bedeutung der Kultursparte.

www.buehnenverein.de

 

Perlentaucher archivwürdig

Das Online-Kulturmagazin Perlentaucher soll der Nachwelt erhalten bleiben. Das gab das Deutsche Literaturarchiv (DLA) in Marbach bekannt. Danach ist geplant, alle Seiten des Perlentauchers seit seinem Start im März 2000 zentral zu erfassen und zu einem Teil des DLA-Webarchivs „Literatur im Netz“ zu machen. Bis dato umfasst der Perlentaucher 170.000 Seiten mit einen Gesamtgröße von 105 Gigabit.

www.perlentaucher.de

 

Fonds Soziokultur ist optimistisch

Der Fonds Soziokultur kann für das laufende Jahr voraussichtlich mit 3,9 Mio. Euro Fördermittel rechnen. Das verlautete seitens der BKM, vorbehaltlich der Haushaltsverabschiedung durch die neue Bundesregierung. Damit ist die Kürzung der ursprünglichen Fördersumme um fast die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr vom Tisch. Der Fonds Soziokultur kann bereits jetzt über einen Teilbereich der Fördermittel verfügen.

www.fonds-soziokultur.de

 

Neue Perspektiven auf Alte Musik

Das in Bonn beheimatete Deutsche Musikinformationszentrum (miz) hat ein neues Themenportal eröffnet. Es vermittelt fundierte Einblicke in die Strukturen, historischen Entwicklungen und aktuellen Trends der Alten Musik. Ziel sei, „die Aufmerksamkeit für Alte Musik weiter (zu) stärken und (zu) zeigen, wie hoch spezialisiert und weit verzweigt die Szene ist“, so miz-Leiter Stephan Schulmeistrat.

www.miz.org

 

ORF-Gebühr eingefroren

Während sich in Deutschland die Gemüter wegen der geforderten Erhöhung der GEZ-Gebühren weiter erhitzen, scheint die österreichische Regierung bei ihrer Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ein gutes Stück weiter gekommen zu sein. So soll nach Ansicht der neuen Regierung der ORF-Beitrag bis 2029 auf 15,30 Euro eingefroren werden. In Deutschland liegt der monatliche Rundfunkbeitrag übrigens bei 18,36 Euro.

www.derstandard.at

 

SWR Experimentalstudio bleibt

Was für den WDR das Studio für elektronische Musik in Köln war, ist für den SWR das Experimentalstudio für zeitgenössische Musik mit Elektronik in Freiburg. Finanzielle Gründe hatten den Verwaltungsrat an einen Umzug nach Karlsruhe denken lassen. Nun bleibt die Experimentalstudio in Freiburg, zieht allerdings in die Musikhochschule ein, mit der ein Kooperationsvertrag geschlossen wurde.

www.swr.de

 

Tschechien Buchmessen-Ehrengast

Tschechien wird 2026 Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Unter dem Motto „Ein Land an der Küste“, das auf William Shakespiere zurückgeht, wollen die Verantwortlichen tschechische Bücher als Teil des Weltozeans der Literatur präsentieren. Dazu werden rund 80 Autor:innen Tschechien in Frankfurt vertreten, wobei die Voraussetzung für die Auswahl ein auf Deutsch veröffentlichtes Werk ist.

www.buchmesse.de

 

Deutschsprachige Musik schwindet

Laut einer Untersuchung der Musikverwertungsgesellschaft Gema gibt es immer weniger deutschsprachige Musik im Radio. Danach machten im vergangenen Jahr deutsche Titel bei den Privatradios noch 3 Prozent der Sendezeit aus. Im öffentlich-rechtlichen Radio waren es 10 Prozent. Die Vergleichszahlen für 2013 lauteten 10 bzw. 16 Prozent. Eine Ausnahme bilden allerdings die sogenannten „Schlagerwellen“, die fast ausschließlich deutsche Lieder spielen.

www.gema.de

 

Masterstudiengang Musikvermittlung

Die Hochschule für Musik und Theater (HMTM) in München bietet ab dem Wintersemester 2025/26 den neuen Masterstudiengang Musikvermittlung an. Interessent:innen mit abgeschlossenem Bachelorstudium erwerben dabei Qualifikationen und Kompetenzen, „um das Praxisfeld Musikvermittlung und seine vielfältigen Handlungsfelder dialog-gruppenorientiert und zeitgemäß mitzugestalten“. Bewerbungsschluss ist der 31. Mai 2025.

https://hmtm.de

 

Ältere Nachrichten

 

Kunstraub im Sudan

Der anhaltende Bürgerkrieg im Sudan gefährdet zunehmend Kulturstätten und Kunstsammlungen. So blüht inzwischen der illegale Handel mit aus Museen und archäologischen Stätten geraubten Artefakten. Vor diesem Hintergrund hat die UNESCO zum Schutz der Kulturgüter im Sudan aufgerufen und warnt davor, sich am florierenden illegalen Kunsthandel zu beteiligen.

www.unesco.de

 

Denkmal für die Queen

Großbritannien plant ein Denkmal für die verstorbene Queen Elisabeth II. Es soll in der Nähe des Buckingham-Palasts stehen und an die verstorbene Königin erinnern. Architekten, Künstlerinnen und Designer sind aufgerufen, entsprechende Entwürfe einzureichen. Mit der Fertigstellung des Entwurfs wird bis 2026 gerechnet. Dann wäre Elisabeth II. 100 Jahre alt geworden.

www.faz.net

 

Ewigkeitsgeräusche

Selbige kann man seit kurzem am Deutschen Bergbau-Museum Bochum hören. Die gleichnamige Klanginstallation umfasst typische Geräusche des Nachbergbaus. Obwohl der Steinkohleabbau in Deutschland bereits 2018 endete, werden das Rauschen von Wasserpumpen, das Summen von Lüftungsanlagen und das Surren von Generatoren auch in Zukunft aus den stillgelegten Gruben ertönen, um deren Sicherheit zu gewährleisten.

www.bergbaumuseum.de

 

Notfallallianz Kultur

Die Notfallallianz Kultur der Kulturstiftung der Länder hat einen Aktionsfonds aufgelegt. Er unterstützt Kulturinstitutionen bei der Notfallhilfe und Notfallprävention. Ziel des Aktionsfonds ist es, insbesondere kleinere Kultureinrichtungen bei der Implementierung eines nachhaltigen Risiko- und Gefahrenmanagements zu unterstützen und so deren Resilienz nachhaltig zu stärken. Eine Antragstellung ist ab sofort möglich.

www.kulturstiftung.de

 

Commerzbank fördert

Die Commerzbank unterstützt in den nächsten 10 Jahren drei Frankfurter Kultureinrichtungen mit insgesamt 1,5 Mio. Euro. Zu den Begünstigten gehören die Alter Oper, die Oper und das Schauspiel der Mainmetropole, die jährlich 50.000 vom Bankhaus erhalten. Frankfurt am Main ist Hauptsitz der Commerzbank, die damit auch in angespannten Haushaltszeiten ihre Verbundenheit mit der Stadt unterstreicht.

www.commerzbank.de

 

taz bald nur noch digital

Die TAZ hat angekündigt, ab Oktober 2025 werktags nur noch digitale Ausgaben zu produzieren. Lediglich an jedem Samstag gibt es dann die „Wochentaz“, die weiterhin in gedruckter Fassung vorliegen soll. Damit verabschiedet sich die taz als erste bundesweit erscheinende Tageszeitung von den Kiosken. Bislang hat die Zeitung 34.000 Print- und E-Paper-Abonnenten.

www.taz.de

 

Interessiert an Bandpool?

Das gleichnamige Spitzenförderprogramm der Popakademie Baden-Württemberg sucht eine neue Generation von Musikbegeisterten. Bands, Solokünstler*innen und Produzent*innen aus dem gesamten Bundesgebiet werden über 18 Monate gecoacht und unterstützt. Ziel ist es, sie für den Einstieg ins professionelle Musikbusiness vorzubereiten. Die Bewerbungsfrist endet am 24.11.2024.

https://bandpool.de/

 

Museen als attraktive Kulturorte

Der Deutsche Museumsbund hat eine repräsentative Studie zur Wahrnehmung von Museen veröffentlicht. Befragt wurden bundesweit knapp 3.700 Personen im Alter von über 18 Jahren. Danach sind Museen in Deutschland „attraktive und relevante Kulturorte“. Sie werden von mindestens einem Drittel der Bevölkerung genutzt und helfen nah Ansicht der meisten Besucher*innen dabei, „die Gesellschaft besser zu verstehen“.

www.museumsbund.de

 

Fonds Kindermusikkultur

Die Verwertungsgesellschaft Musikedition, ein Mitgliedsverband im Deutschen Musikrat, will einen Fonds zur Förderung der Kindermusikkultur auflegen. Finanziert werden sollen daraus zukünftig musikpädagogische Projekte, Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Musik ermöglichen. Darüber hinaus ist die Bezuschussung von musikalischen Aufführungen und Initiativen vorgesehen- Eine Antragstellung ist ab Januar 2025 möglich.

https://vg-musikedition.de

 

Arthouse-Markt erholt sich

Anspruchsvolle Filme hatten es schon immer schwerer, im Kino hohe Publikumszahlen zu generieren. Entsprechende Programmkinos holen inzwischen aber auf. So konnte der Ticketverkauf 2023 um 35 Prozent gesteigert werden, während die Kinos insgesamt gegenüber 2022 lediglich um 23 Prozent zulegten. Für das laufende Jahr prognostiziert die FFA knapp 90 Mio. verkaufte Tickets.

www.ffa.de

 

Freie Presse als Vertrauensanker

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk und Tageszeitungen gelten bei der Mehrheit der Deutschen als besonders vertrauenswürdig. Soziale Medien werden dagegen als überwiegend unzuverlässig gebrandmarkt. In Sachen Vertrauenswürdigkeit sind Ostdeutsche zudem skeptischer als Westdeutsche. So lauten die zentralen Aussagen einer repräsentativen Allensbach-Studie im Auftrag des Medienverbandes der freien Presse (MVFP).

 

Hauptstadtkultur schwächelt

Der Berliner Kultureinrichtungen müssen sich 2025 auf erhebliche finanzielle Kürzungen einstellen. Von einem Einsparvolumen in Höhe von 110 bis 150 Mio. Euro ist die Rede. Vor diesem Hintergrund warnt der Deutsche Bühnenverein vor den „dramatischen Folgen, die die angekündigte Kürzung im Berliner Kulturetat haben könnte“ und verweist dabei „auf den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Stellenwert der Kultur“ in der Hauptstadt.

www.buehnenverein.de