Digitale Zukunfts-Werkstätten

Kulturen der Digitalität für einen nachhaltigen Wandel: Wie können wir den Weg in unsere Gesellschaft der Zukunft verantwortlich gestalten? Was macht ein zukunftsfähige »Next Society« aus? In unserer digitalen Werkstatt-Reihe loten wir interaktiv Optionsräume und Szenarien aus, mit denen sich ein Zusammenspiel von Digitalität und Nachhaltigkeit weiterentwickeln lässt. Es geht um Weichen für einen tiefgreifenden Kulturwandel.

In der dritten digitalen Next Society-Werkstatt »Kunst und Gemeinwohl? Labs für Digitalität und Nachhaltigkeit« am Mittwoch, dem 10.4.24 von 16:00-18:30 Uhr knüpfen wir inhaltlich ganz konkret an die Future Talks, diesmal konkret zu Digitalität, Gemeinwohl und kreativen Aushandlungsprozessen an. Inspirierende praktische Erfahrungen und Fragen an ein gelingendes Zusammenspiel von Digitalität und Nachhaltigkeit stehen im Fokus.

Diese Stakeholder*innen liefern diesmal Impulse: Marina Nething (Digitalkuratorin am Museum Ulm, Projektmanagerin für nextuseum.io) und Alina Fuchte (Stellvertretende Leitung Kulturelle Bildung Kunstpalast Düsseldorf, Projektleiterin für den Träger NRW-Forum/Kunstpalast Düsseldorf für das Kooperationsprojekt nextmuseum.io). Weiter geht es mit Benjamin Willems (Leiter der IT auf Kampnagel Hamburg, seit 2021 Projektmanager für die Entwicklung der artworks-Software) und Jannik Müller (Geschäftsführer von Caldero Systems). Als post-digitale Choreograf*in, Tänzer*in und Performer*in stellt Brigitte Huezo die eigene künstlerisch forschende Arbeit an der Schnittstelle der Dekonstruktion des Körpers in einer technologiegetriebenen Welt vor. Lutz Hofmann (Technischer Direktor, Transformationsmanager Nachhaltige Kultur) gibt aus seiner Netzwerk-Arbeit Einblicke, wie mit Hilfe digitaler Strukturen und Formen der Zusammenarbeit gelebte Kreislaufwirtschaft in der Kultur entstehen können.

In 30-minütigen-Breakout-Sessions laden wir dann zu Austauschforen ein. Gemeinsam gilt es, zu erkunden, welche Thesen, Fragen und vor allem konkrete Perspektiven auftauchen, um eine selbst und verantwortlich gestaltete Next Society zu unterstützen. Wie kann Gemeinwohl über eine Anwendbarkeit von digitalen Tools und Technologien in verschiedenen Kunst- und Kultursparten entstehen? Welchen Nutzen ergibt sich hier für den technischen und administrativen Bereich? Worauf gilt es zu achten? Was machen künstlerische Aushandlungsprozesse aus? Welche Chancen gibt es für Strukturen der Kreiswirtschaft in der Kultur? Welche Herausforderungen und Chancen zeigen sich? Welche konkreten weiteren Schritte, Visionen und Visionen unterstützen dabei?

Genauere Informationen und Präsentationen der Impulse:





Marina Nething
(Digitalkuratorin am Museum Ulm,
Projektmanagerin für nextuseum.io)

                                                               






                                                                und




Alina Fuchte
(Stellvertretenden Leitung Kulturelle Bildung Kunstpalast Düsseldorf,
Projektleiterin für den Träger NRW-Forum/Kunstpalast Düsseldorf für das Kooperationsprojekt nextmuseum.io)





Digitaler Wandel für Museum, Kunst und Kultur

Dialog und Partizipation lauten die Zauberwörter für erfolgreiche kulturelle Angebote angesichts umfassender Digitalisierung und dem wachsenden Einfluss Sozialer Medien. Aus der Vielzahl von Meinungen und geballtem Wissen entsteht ein intelligenter Schwarm, dessen Beteiligung zu perspektivenreichen Ausstellungen, mehr Reichweite und gesellschaftlicher Relevanz führt. nextmuseum.io bietet die technologische Basis für digitale Partizipation mittels Schwarmkuration. Kurator*innen können per Open Call ein kollaboratives Projekte starten, bei dem Künstler*innen Arbeiten einreichen und der Schwarm aus Interessierten und Expert*innen mitdiskutieren, Wissen beitragen und Einfluss nehmen kann. Impuls und Breakout Session zu Erfahrungen und Potenzial von Schwarmkuration auf digitaler Basis sowie der Bedeutung für das Museum der Zukunft und seine Besuchenden.

Hier zur Präsentation






Benjamin Willems
(Leiter der IT auf Kampnagel,
seit 2021 Projektmanager für die Entwicklung der artwork-Software)






                                                                  und






Jannik Müller (Geschäftsführer von Caldero Systems)





Die Open-Source-Software artwork

Die freie Open-Source-Software artwork ist eine maßgeschneiderte Lösung für das Management von Kulturveranstaltungen. Entwickelt von Kampnagel, den Deichtorhallen Hamburg und dem HAU Hebbel am Ufer in Berlin, vereint sie Funktionen zur Planung, Organisation, Ressourcenverwaltung und Budgetierung in einer benutzerfreundlichen Plattform. Eine modulare Struktur ermöglicht dabei individuelle Anpassungen für unterschiedliche Veranstaltungstypen, von Ausstellungen bis zu Konzerten.

 Benjamin Willems, Projektmanager von artwork und Jannik Müller, Geschäftsführer von Caldero Systems skizzieren den grundlegenden Ansatz der Software, den aktuellen Stand der Entwicklung und geplante Erweiterungen. Zudem geben sie Einblick in den Entwicklungsprozess, der 2024 zwischen einer wachsenden Zahl von Kulturinstitutionen koordiniert wird.

Hier zur Präsentation




Brigitte Huezo
(post-digitale Choreograf*in, Tänzer*in und Performer*in
und arbeitet an der Schnittstelle der Dekonstruktion des Körpers in einer technologiegetriebenen Welt
und vereint dabei Technologie, Gaming-Imagery, 3D-Design, Film und 3D Mode)


 

[Glitching Post-Digital Bodies]

Wie kann sich der Körper in einer Welt, in der das Fleisch digitalisiert ist, über den physischen Raum hinaus ausdehnen? Wie können hybride Kunstformen selbsttragend werden? Dieser Vortrag widmet sich dem postdigitalen Bereich und erforscht die verschwimmenden Grenzen zwischen organischer Materie, mechanischen Erweiterungen und digitalen Plattformen. Mit dem Fokus auf postdigitalen Körpern im Tanz und in der Choreografie wird die Ontologie von Körpern hinterfragt, die durch verschiedene virtuelle Dimensionen glitchen. Es beleuchtet das Zusammenspiel von biologischen Wesen und digitalisierten Körpern, erforscht den Begriff der digitalen Identität und navigiert durch die Komplexität der Zugänglichkeit im digitalen Raum.

Hier zum Vortrag






Lutz Hofmann
(Technischer Direktor, lange am tjg. theater junge generation dresden, Transformationsmanager Nachhaltige Kultur, Netzwerk-Arbeit, wie u.a. im Alumi-Netzwerk Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit, Performing for Future (AG ManifÖST & AG Stage Sharing), DTHG (Deutsche Theatertechnische Gesellschaft) und konglomerat e.V. (Materialinitiative und offene Werkstatt Dresden). 




Mit Hilfe digitaler Tools zu gelebter Kreislaufwirtschaft in der Kultur 

Entlang des Lebenslaufs von Kulturprojekten werden drei Stationen beleuchtet, neue Denk- und Arbeitsansätze vorgestellt, die aus der Theaterwelt kommen, aber auch auf andere Bereiche der Kulturarbeit übertragbar sind. Das Kreislauf-Modell für Kultur-Produktionen baut auf dem Theatre Green Book auf.

Konzeptionsphasen für Kulturprojekte in der virtuellen Welt: Durch die Nutzung digitaler Tools wie VR und AR lassen sich Kommunikationswege und Teilhabeprozesse so gestalten, dass Zeitschienen und Reisen in der Konzeptionsphase von Kulturprojekten reduziert werden können.

Nutzung digitaler Werkzeuge für die nachhaltige Produktion von Dekorationen: Die digitalen Daten aus der Planung, gepaart mit dem Wissen um neue Fertigungsmethoden und kreislauffähige Materialien öffnen neue Wege, vorgestellt werden anregende aktuelle Beispiele aus der Welt des Dekobaus. 

Die digitale Fundus-Reform für Theater ist ein Projekt des Szenografiebundes: Weg von linearer Wirtschaft, hin zu Sharing und Kreislaufwirtschaft durch eine bundesweit frei zugängliche Plattform für Bühnenbildteile und Kostüme. Das aktuelle Projekt des Szenografiebundes, das die Wiederverwendung bereits in der Konzeptionsphase neuer Kulturprojekte ermöglichen soll, wird vorgestellt. Ebenso gibt es schon bestehende Web-Plattformen regionaler Initiativen. 

Hier zur Präsentation

Next Society-Werkstatt 2: »Wem gehört die Zukunft? Neue Technologien für eine nachhaltige Kultur«

Kulturen der Digitalität für einen nachhaltigen Wandel: Wie sieht der Weg in unsere Gesellschaft der Zukunft aus? Was macht eine zukunftsfähige »Next Society« aus? In unserer digitalen Werkstatt-Reihe haben wir interaktiv Optionsräume ausgelotet, die sich öffnen, wenn Digitalität und Nachhaltigkeit im Zusammenspiel betrachtet werden.

In der digitalen Next Society-Werkstatt »Wem gehört die Zukunft? Neue Technologien für eine nachhaltige Kultur« ging es weiter um ganz praktische Erfahrungen, Beobachtungen und Fragen an das Zusammenspiel von Digitalität und Nachhaltigkeit, wie bisher schon mit den beiden Future Talks, BLOG-Beiträgen und der ersten Werkstatt. Um dem aktuellen Stand des Zusammenwirkens von Digitalität und Nachhaltigkeit in der Kunst- und Kulturszene weiter auf die Spur zu kommen, tragen Einblicke, vielseitige Erfahrungen und Ausblicke, wie auch Zielkonflikte von vier verschiedenen Institutionen und Stakeholder*innen bei.

Gemeinsam galt es, zu erkunden, welche Thesen, Fragen und vor allem konkrete Perspektiven auftauchen, um eine selbst und verantwortlich gestaltete Next Society zu unterstützen. Wie sieht eine nachhaltige Anwendbarkeit von digitalen Tools und Technologien in den verschiedenen Kunst-und Kultursparten aus, sowohl im künstlerischen, als auch im technischen und administrativen Bereich? Worauf gilt es achten? Welche Herausforderungen und Chancen gibt es für eine »gestaltende Verantwortung«, wie es Hilke Marit Berger im Future Talk 1 nannte?

Impulsgebende waren:

Julia Mai (Programmleitung Kultur Digital, Kulturstiftung des Bundes, seit 2020): Digitale Technologien und Nachhaltigkeit – Praxisbeispiele aus dem Programm Kultur Digital

Tanja Neumann (Projektleitung des interdisziplinären Kooperationsprojekts METAhub): METAhub – Kultur im digitalen und öffentlichen Raum

Sabine Köstler-Kilian (Leitung des Erweiterungsstudiengangs Darstellendes Spiel/Theater an der Friedrich Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg/ Promotion über »Postdigitales Schultheater«) und Prof. Dr. phil. Leopold Klepacki (Akademischer Direktor am Institut für Pädagogik der FAU Erlangen-Nürnberg):  PLAN[E]T X – SpeculationLAB und Postdigitales Schultheater als Change Agent 

Ágota Harmati (Leiterin des Moovy Tanzfilmfestival): Tanzfilme und Nachhaltigkeit

Miro-Board-Notate aus der Werkstatt 3 »Wem gehört die Zukunft? Neue Technologien für eine nachhaltige Kultur« sind hier zu finden.

Zum »State of the Art« haben sich bereits in den Future Talks die Expert*innen Dr. Hilke Marit Berger (Scientific Lead des City Science Labs) und Prof. Dr. Benjamin Jörissen (Lehrstuhl für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Kultur und ästhetische Bildung / UNESCO Chair in Digital Cultureand Arts in Education) der Frage »Wo stehen wir?« mit konkreten Beispielen und Praxiserfahrungen gewidmet. Im gleichnamigen Future Talk »Wem gehört die Zukunft?« haben sich Ngoc-Anh Gabriel (Beratung und Bildungsarbeit für eine Nachhaltige digitale Transformation, Metamine) und Florian Dohmann (Mitbegründer und Kreativchef von Birds on Mars, führende Beratungs- und KI-Agentur) den Optionsräumen genähert, die sich mit den neuen Technologien im Ausloten von nachhaltigen Strategien und Praktiken ergeben und auch, worauf dabei zu achten ist.

Begleitet werden die Werkstätten und die Future Talk-Reihe mit Next Society-BLOG-Beiträgen über den BLOG #neueRelevanz.

Dabei sind:


Julia Mai
(Programmleitung Kultur Digital, Kulturstiftung des Bundes, seit 2020)

mit:
Digitale Technologien und Nachhaltigkeit – Praxisbeispiele aus dem Programm Kultur Digital
Die Kulturstiftung des Bundes hat von 2020-2023 in ihrem Fonds Digital 15 Verbundprojekte gefördert. Verbünde von mindestens zwei Kulturinstitutionen haben in diesem Programm mit neuen digitalen Ästhetiken und Ausdrucksformen experimentiert, die digitale Profilierung ihrer Häuser weiter vorangetrieben sowie begonnene interne Veränderungsprozesse ausgebaut. Dieser Impuls blickt auf das zurück, was wir im Fonds Digital über Digitalität und Nachhaltigkeit gelernt haben: Er zeigt auf, wie wir im Programm selbst nachhaltige Entwicklungen gefördert haben und welche Beispiele es in den einzelnen Kultureinrichtungen gibt in Bezug auf die nachhaltige Entwicklung und Anwendung digitaler Technologien.


Tanja Neumann
(Projektleitung des interdisziplinären Kooperationsprojekts METAhub)

mit:
Interdisziplinäre und multimediale „Tiefenbohrungen“
METAhub Frankfurt verortet Kulturgüter im digitalen Raum und macht sie im Stadtraum erfahrbar. Das Projekt basiert auf einer neuartigen Form der Zusammenarbeit zwischen Museumskurator*innen, -dokumentar*innen und Dramaturg*innen mit Medienkünstler*innen. Bei METAhub Frankfurt dreht sich alles um Orte, deren jüdische Geschichte im heutigen Stadtbild überformt ist. Wir entdecken sie erneut und laden zur Auseinandersetzung ein mit dem, was fehlt, durch Interventionen im Stadtraum, künstlerische Positionen, Diskussionsveranstaltungen, Führungen und vieles mehr. Um unsere Projektergebnisse zu dokumentieren und zur Nachnutzung verfügbar zu machen, haben wir ein quelloffenes Framework entwickelt, mit dem wir mehrere Websites und Apps zentral steuern und für verschiedene Zielgruppen mit Inhalten befüllen können.

 

 Sabine Köstler-Kilian
(Leitung des Erweiterungsstudiengangs Darstellendes Spiel/Theater an der
Friedrich Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg/ Promotion über »Postdigitales Schultheater« /
Prof. Dr. phil. Leopold Klepacki (Akademischer Direktor am Institut für Pädagogik der FAU
Erlangen-Nürnberg

                                                                         

 

&


Prof. Dr. phil. Leopold Klepack
(Akademischer Direktor am Institut für Pädagogik der FAU Erlangen-Nürnberg)

mit:
Schule im Kontext gesellschaftlich-kultureller Transformation
Schule steht als zentraler gesellschaftlicher Bildungs- und Kulturort angesichts umfassender Transformationen weitreichenden Herausforderungen gegenüber. Das zeigt sich insbesondere daran, dass die Frage der Positionierung von Schule in einer digitalisierten Welt weder eine reine Frage der technisch-infrastrukturellen Ausstattung ist noch in Fragen des Erwerbs von Medienkompetenzen aufgeht. Vielmehr müssen sich etablierte schulische Logiken und Verfahrensweisen den Phänomenen und Praktiken einer Kultur der Digitalität (Felix Stalder) stellen. Wie sich Schule in diesem Zusammenhang nachhaltig zu einem Ort entwickeln kann, an dem die postdigitalen Konditionen des gesellschaftlich-kulturellen Lebens produktiv zum Thema gemacht werden können, möchten wir anhand von theatralen Experimenten zeigen, in denen »postdigitale Kultur« ästhetisch verhandelt wird.


Ágota Harmati 
(Kuratorin an der Schnittstelle von Tanz, Film und digitalen Künsten; Leiterin des Moovy Tanzfilmfestival in Köln, das neben Tanzfilmen auch Präsentationsplattform für immersive Tanzproduktionen ist, also für Virtual Reality, Augmented Reality und Mixed Reality.)

mit:
Digitale Choreografien
An der Schnittstelle von Tanz, Film und Digitalität entstehen neue Formen des Sehens und Kreierens: Neue Technologien ermöglichen einen veränderten Blick auf Tanz und Film. Virtual und Augmented Realities erweitern choreographische Spiel- und Gestaltungsräume und verändern unser Verständnis von Tanz und Bewegung.

Kulturen der Digitalität für einen nachhaltigen Wandel: Wie sieht der Weg in unsere Gesellschaft der Zukunft aus? Was macht ein zukunftsfähige »Next Society« aus? Mit »Next Society?!« loten wir in unserer digitalen Werkstatt-Reihe interaktiv Optionsräume aus, die sich öffnen, wenn Digitalität und Nachhaltigkeit im Zusammenspiel betrachtet werden.

Auf unserer Erkundungsreise knüpfen wir an den Future Talk zum gleichnamigen Thema »State of the Art« an. Hier haben sich zwei Expert*innen Dr. Hilke Marit Berger (Scientific Lead des City Science Labs) und Prof. Dr. Benjamin Jörissen (Lehrstuhl für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Kultur und ästhetische Bildung / UNESCO Chair in Digital Culture and Arts in Education) der Frage »Wo stehen wir?« mit konkreten Beispielen und Praxiserfahrungen gewidmet.

In der digitalen Next Society-Werkstatt »State of the Art« geht es um ganz praktische Erfahrungen, Beobachtungen und Fragen an das Zusammenspiel, die teilweise an das anknüpfen, was im Future Talk 1 benannt wurde. Hierbei freuen uns, das zwei erwähnte Beispiele dabei sind. Der Gestalter des digital-analogen Lebensraums Christoph Deeg, der den ersten Future Talk moderiert hat, wird als Critical Friend die Werkstatt begleiten.

Um dem aktuellen Stand des Zusammenspiels von Digitalität und Nachhaltigkeit in der Kunst- und Kulturszene auf die Spur zu kommen, tragen Einblicke, Erfahrungen und Ausblicke und auch Zielkonflikte von drei verschiedenen Institutionen, Gruppen und Stakeholder*innen bei. Wir starten mit kurzen Impulsen und kommen dann in jeweils zwei 30-minütige-Worldcafé-Runden zusammen, um in einem gemeinsamen Austausch Thesen und Fragen zum Zusammenspiel von Digitalität und Nachhaltigkeit auszuloten. Dabei sind:

Julian Stahl
wissenschaftlicher Mitarbeiter für »Digitalität als Kulturpraxis« bei der Kulturstiftung des Bundes) mit dem Impuls »Kunst, Digitalität, Nachhaltigkeit – Beobachtungen aus der Förderpraxis.« Der kurze Impuls teilt Beobachtungen aus den Förderprogramme der Kulturstiftung des Bundes im Bereich Digitalität und verbindet diese mit aktuellen Fragen nach der Verknüpfung der beiden Querschnittsthemen Digitalität und Nachhaltigkeit.

Patrick Schimanski
Komponist, Regisseur, Klangkünstler, Dramaturg und Performer. Er arbeitet bundesweit und international sowohl in der »Freien« Szene als auch an Stadt- und Staatstheatern und beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit den Themen Nachhaltigkeit und Digitalität. Aktuell ist er als »Leiter Digitale Prozesse« und des »Forum Nachhaltigkeit«  in Festanstellung am Stadttheater Gießen. Er ist zudem Klimabeauftragter des Hauses im Zusammenhang mit einer Förderung durch die Kulturstiftung des Bundes im Projekt »Fonds Zero«.

Abstract: »The best of both Worlds?«
Mein Vortrag beleuchtet die möglichen und unmöglichen Beziehungen zwischen den beiden ‚Großen Transformationen‘ . Untersucht wird die konkret praktizierbare und nachhaltige Anwendbarkeit von digitalen Tools und Technologien im Stadttheaterbetrieb, sowohl im künstlerischen, als auch im technischen und administrativen Bereich. Welche digitalen Werkzeuge können uns dabei unterstützen dringend notwendige Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und als Kulturinstitutionen in den Zentren unserer Städte mit guten Beispielen, jenseits von Greenwashing und allfälligen Nachhaltigkeitsmythen voran zu gehen? Eine genauere und vorurteilsfreie Betrachtung dieser vordergründig so unterschiedlichen Bereiche kann uns helfen, auch in der Kunst neue Wege zu suchen, zu finden und Utopien zu entwerfen, die wir dringend benötigen.

Meredith Thomas
an artist and creative technologist based in Berlin. He studied biomedical engineering and science communication at Imperial College London. After moving to Berlin he became interested in creative uses of technology. He has worked as a programmer and an artist to create transmedia experiences in virtual reality, for multimedia installations and for the stage. His work focuses in particular on novel uses of machine learning in creative domains and critiquing the broader technological and cultural manifestations of artificial intelligence.

Fabiola Kuonen
ist Regisseurin und Autorin. Sie erforscht in ihren Arbeiten genreübergreifendes Denken, Mulitlingualismus, und site-specific Formate. Ihre Arbeiten entstanden in Deutschland, der Schweiz und Frankreich und umfassen u.a. partizipative und immersive Erfahrungsräume, musiktheatrale Überschreibungen ortsspezifischer Sagen oder eine Erweiterung des Theaterbegriffs in digitale Formate. Sie arbeitete dabei u.a. am Residenztheater München, dem Volkstheater Rostock oder dem le P.O.S.T. in Paris. Nach dem Studium der deutschen Literatur und Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin, studiert sie seit 2021 Regie an der Theaterakademie August Everding.

llja Mirsky
studierte Kognitionswissenschaften an der Universität Tübingen, Politik, Literatur und Psychologie an der Universität Haifa (Israel) und Performance Studies an der Universität Hamburg. Er unterrichtet zu immersiven Medien und digitaler Dramaturgie an der ADK Ludwigsburg und der Universität Tübingen. Von 2019 bis 2022 war er Dramaturg und regelmäßig auch Programmierer am Institut für theatrale Zukunftsforschung (ITZ) im Tübinger Zimmertheater. Neben seiner freien Tätigkeit als Medienkünstler (VR/AR/AI), Kurator und interdisziplinäre Projektleitung arbeitet er seit der Spielzeit 2022/2023 als Digitaldramaturg und Dramaturg am Residenztheater München mit dem Impuls Vom Theater lernen: Digitale Technologien im Kulturbereich.

Wie sieht eine nachhaltige Anwendbarkeit von digitalen Tools und Technologien in Kulturbetrieben aus, sowohl im künstlerischen, als auch im technischen und administrativen Bereich? Welche Beispiele gibt es? Wie steht es um die Ressourcen in den Digitalisierungsprozessen? Wie können interdisziplinäre Prozesse und eine ko-kreative Arbeit mit Künstler*innen und Programmierern entstehen? Wo und wie kommt die von Dr. Hilke Berger im Future Talk 1 benannte »gestaltende Verantwortung« zum Ausdruck?

Begleitet werden die Werkstätten und die Future Talk-Reihe mit Next Society-BLOG-Beiträgen über den BLOG #neueRelevanz. Weitere Texte zu »Auf dem Weg in die Next Society?!« folgen.

Die Teilnahme an den max. 180-minütigen Werkstätten ist kostenlos, allerdings begrenzt auf 40 Teilnehmende. Eine Anmeldung über das Online-Formular ist gewünscht und notwendig.