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iele Innenstädte in Deutschland stehen vor einem tiefgreifenden Strukturwandel. Die Konzentration des Einzelhandels hat in den letzten 30 Jahren eine Monostruktur entstehen lassen, die durch Online-Handel, Corona und Inflation zunehmend unter Druck gerät. Karstadt lässt gewissermaßen grüßen. Nun werden die Kreativen adressiert, um an der Rettung der Innenstädte mitzuwirken. Inwieweit Kunst und Kultur dabei mithelfen können, den Niedergang der Innenstädte aufzuhalten, ist Gegenstand der folgenden Beiträge. Fest steht indes: Die Krise der Innenstädte lässt sich mit Kultur allein nicht beheben. Wir freuen uns, am 4. Juni gemeinsam mit Ihnen über den Schwerpunkt der aktuellen KuMi zu diskutieren.

Der Kulturpolitische Reporter Peter Grabowski diskutiert mit den folgenden Gästen:

  • Ricarda Pätzold, Leiterin des Forschungsbereichs Stadtentwicklung, Recht, Soziales, Deutsches Institut für Urbanistik, Berlin
  • Heinrich Brötz, Beigeordneter für Bildung, Jugend und Kultur der Stadt Aachen
  • Robert Ambrée, Referent Gemeinwohl, Montag Stiftung Urbane Räume, Bonn

Ricarda Pätzold ist Stadtplanerin und die Leiterin des Forschungsbereichs Stadtentwicklung, Recht, Soziales am Deutschen Institut für Urbanistik in Berlin. Für die aktuelle KuMi verfasste sie den Artikel »Die Innenstadt von morgen ist nicht die City von heute«. Darin thematisiert sie lange gültige Selbstverständlichkeiten und Vorstellungen darüber, wie Innenstadt »funktioniert« und zeichnet die Innenstadt als Ort von Transformationen und divergierenden Interessen. Pätzold zeigt auf, welche Chancen und Herausforderungen sich mit einer multifunktionalen Nutzung der Innenstadt ergeben und fragt nach den Zielgruppen der Innenstädte von morgen.

Heinrich Brötz ist Beigeordneter für Bildung, Jugend und Kultur der Stadt Aachen und verfasste gemeinsam mit Frauke Burgdorff den Artikel »Abschied von der Mono-Kultur in den Innenstädten«. Die beiden Autor*innen blicken darin auf die Wurzeln der Krise und erörtern, wie sich der Einzelhandel zu einer Monokultur entwickeln konnte. In Bezug auf das Hier und Jetzt hinterfragen sie am Beispiel Aachens, welche Rolle die Kultur in der Krise der Innenstädte einnimmt. Anschließend schauen sie auf die Kräfte, die Kunst und Kultur inneliegen und wie diese im strukturellen Wandel genutzt werden können. Grundsätzlich sehen Brötz und Burgdorff die Krise des Einzelhandels auch als Chance, die frei gewordenen Räume neu zu konzipieren und als Orte zu nutzen, an denen Kultur und Bildung zusammengedacht werden können.

Robert Ambrée ist Referent für Gemeinwohl bei der Montag Stiftung Urbane Räume in Bonn. Im Artikel »Gemeinwohl bauen für Chancengleichheit im Stadtteil« skizziert seine Kollegin Johanna Debrik als Vorständin die Arbeit der Montag Stiftung Urbane Räume, welche dem Leitbild »Handeln und Gestalten in sozialer Verantwortung« folgt. Als unabhängige Partnerin von Kommunen, Verbänden und zivilgesellschaftlichen Initiativen engagiert sich die Stiftung in Stadtteilen, die von besonderen ökonomischen und sozialen Rahmenbedingungen geprägt sind. Zu ihren Projekten zählen unter anderem Sanierungen von Immobilien im Leerstand, die aufgrund ihres Standorts oder ihrer Geschichte eine Schlüsselrolle im Stadtviertel einnehmen. Dazu setzen sie auf das Initialkapital-Prinzip und und verfolgen das Ziel, Chancengerechtigkeit und Teilhabemöglichkeiten durch selbsttragende und selbstorganisierte Projekte für alle zu verbessern.


zur KuMi-Ausgabe »Krise der Innenstädte«

Bisherige KuMi-Release-Veranstaltungen:


27. November 2023: »Bürokratie«, KuMi Heft 182 • III/2023

19. Februar 2024: »Kultur und Klimaschutz«, KuMi Heft 183 • IV/2023