Bundesregierung verstärkt Games-Förderung
Ab sofort können Games-Unternehmen in Deutschland wieder uneingeschränkt Förderanträge stellen, auch für Projekte, deren Fertigstellung länger als ein Jahr dauert. Das hat das seit Mai federführende Bundesministerium für Forschung und Technologie bekannt gegeben. Damit sind Projektzuschüsse bis zu 8 Mio. Euro möglich. Die Freigabe aller Fördermittel erfolgt allerdings erst im Hebst nach Verabschiedung des Bundeshaushalts 2025.
Theaterbesuche legen zu
Der Corona-bedingte Einbruch bei den Zuschauerzahlen an deutschsprachigen Bühnen ist mittlerweile weitgehend überwunden. Laut Werkstatistik 2023/24 des Deutschen Bühnenvereins besuchten in der vorausgegangenen Spielzeit nahezu 20 Mio. Menschen Theater in Deutschland, das sind 1,5 Mio. mehr als zur Spielzeit 2022/23. Der meistgespielte Dramatiker bleibt William Shakespeare, in der Oper liegt weiterhin Amadeus Mozart vorn.
Weltkulturerbe Traumschlösser
Die Traumschlösser des Märchenkönigs Ludwig II. (Neuschwanstein, Linderhof, das Königshaus am Schachen und das Neue Schloss Herrenchiemsee) sind Weltkulturerbe. Das beschloss das in Paris tagende Welterbekomitee. Die Schlösser spiegelten „die Fantasiewelt des bayerischen Königs wider”, teilte die deutsche UNESCO-Kommission mit. Deutschland verfügt damit bereits über 55 Welterbestätten.
Fachinformationsdienst Geschlechterforschung
Mit dem Fachinformationsdienst (FID) Geschlechterforschung / Gender Studies entsteht deutschlandweit erstmals eine zentrale Infrastruktur zur wissenschaftlichen Informationsversorgung für die inter- und transdisziplinäre Geschlechterforschung in Deutschland. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt für zunächst drei Jahre mit 1,75 Millionen Euro.
www.berlin-university-alliance.de
Zucker-Barbie
Im Zuge seiner inklusiven Puppen-Palette hat Mattel jetzt in Zusammenarbeit mit der Forschungsorganisation Breakthrough TD1 ein Exemplar mit Diabetes Typ 1 auf den Markt gebracht. Die Barbie trägt einen Glukose-Monitor am Arm und besitzt eine Insulin-Pumpe. Die Puppe soll dazu beitragen, „dass Kinder Empathie und soziale Fähigkeiten entwickeln, währende sie sich ihre Zukunft in einem gleichberechtigten Spiel vorstellen“.
Städtischer Kunstankauf
Die Stadt Dortmund hat ihren städtischen Kunstankauf 2025 eröffnet. Noch bis Ende August können Künstler*innen, die ihren Hauptwohnsitz in der Ruhrgebietsmetropole haben, digital ihre Kunstwerke zur Begutachtung einreichten. Eine Sach- und Fachjury entscheidet im Oktober 2025 über den Ankauf. Dafür stehen im Budget des Kulturbüros in diesem Jahr 35.000 Euro zur Verfügung.
Bregenz muss sparen
Auch die Festivallandschaft leidet angesichts der Finanzkrise der öffentlichen Haushalte unter Etatkürzungen. So hat das Kuratorium der Bregenzer Festspiele die Geschäftsführung darüber informiert, dass der bisherige Zuschuss von Bund, Land und Stadt um 30 Prozent gekürzt wird. Für das Festival bedeutet das ein Minus von rund 2 Mio. Euro, die allerdings aus erwirtschafteten Rücklagen gedeckt werden können.
Kultur unter Wasser
Die Klimakrise gefährdet vor allem die kleinen Inselstaaten im Pazifischen Ozean. Auf Dauer zwingt der steigende Meeresspiegel die Bewohner:innen zu Auswanderung. Das zur britischen Krone gehörige Atoll Tuvalu lässt daher in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Archäologischen Institut „gefährdete Stätten, Objekte und immaterielles Kulturerbe“ dokumentieren, „um Wissen für künftige Generationen wirkungsvoll zu bewahren“.
BND mit Charming-Offensive
Die „Zeitenwende“ hat nicht nur die Bundeswehr dazu gebracht, sich pressemäßig neu aufzustellen und offensiv für sich zu werben. Nun ist auch der Bundesnachrichtendienst (BND) mit einer Werbekampagne an die Öffentlichkeit getreten. Im Zentrum stehen dabei weniger Fachinformationen über Arbeit und Selbstverständnis als vielmehr ein Online-Shop, der neben Socken, T-Shirts, Thermobecher und Kugelschreiber mit BND-Logo vertreibt.
Moderne verspätet sich
Der Museumsneubau für zeitgenössische Kunst namens „berlin modern“ verzögert sich weiter. Wie der verantwortliche Projektsteuerer Bundesbau Baden-Württemberg mitteilte, rechnet man mit einem „unabwendbaren Gesamtterminverzug von 12 Monaten. Parallel dazu steigen auch die voraussichtlichen Gesamtkosten. Statt der ursprünglich kalkulierten 450 Mio. Euro rechnet man nun mit 527 Mio. Euro.
Bibliothek des Jahres
Die Bibliothek des Jahres steht in Dresden. Laut Pressemitteilung des Deutschen Bibliotheksverbands und Deutscher Telekom Stiftung erhalten die Städtischen Bibliotheken der sächsischen Landeshauptstadt 20.000 Euro als Preisgeld für „ihre nachhaltige und partizipative Bibliotheksarbeit, die strategische Konzeption mit praktischem Engagement für die Stadtgesellschaft verbindet“.
Diversität und kulturelle Teilhabe
Selbige an öffentlichen Museen unterstützen will PRISMA, das gleichnamige Förderprogramm der Kulturstiftung der Länder zur Initiierung „diskriminierungskritischer und diversitätsorientierter Organisationsentwicklungsprozesse“. Das Programm wird mit einem jährlichen Budget von bis zu 500.000 Euro für fünf Jahre gefördert. Bewerbungsstart ist der 1. September 2025.
Übersetzungshilfe für Buchmesse
Anlässlich des Gastland-Auftritts Chiles auf der Frankfurter Buchmesse 2027 wurde ein Programm zur Förderung literarischer Übersetzungen ins Leben gerufen. Danach können Verlage Fördermittel für die Übersetzung chilenischer Literatur ins Deutsche beantragen. Das Angebot ist eine Initiative des chilenischen Außenministeriums mit dem Ziel, den literarischen Austausch im Vorfeld des Ehrengast-Auftritts zu fördern.
Mehr Einbürgerungen
Knapp 292.000 Personen haben 2024 die deutsche Staatsangehörigkeit erworben. In den kommenden Jahren werden es noch mehr, wie eine Befragung des Mediendienstes unter den 50 bevölkerungsreichsten Städten zeigt. Danach liegen aktuell über 220.000 offene Anträge vor. Zur Spitzengruppe der im letzten Jahr Eingebürgerten gehören Menschen aus Syrien, gefolgt von Ausgewanderten aus der Türkei und dem Irak.
https://mediendienst-integration.de/
Vital Village
So nennt sich ein Förderprogramm der Stiftung Niedersachsen, mit dem das Kulturleben im ländlichen Raum gestärkt werden soll. Sieben Gemeinden und Kulturinstitutionen können jeweils 30.000 Euro erhalten, um neuartige Kulturangebote zu entwickeln. Vernetzungsangebote sowie kostenfreie Beratungen in Kooperation mit dem Landesverband Soziokultur gehören ebenfalls zum Angebot. Die Bewerbungsfrist endet am 14. September.
Mehr Geld für Jüdisches Museum
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer plant im Kulturetat 2025 zusätzliche Mittel in Höhe von rund 550.000 Euro für das Jüdische Museum Berlin ein. Das Haus sei „ein Ort der Geschichte und der Erinnerung – und damit zugleich eine Stimme gegen das Vergessen, ein Raum gelebter Vielfalt und ein Bollwerk gegen Antisemitismus“. Die das Museum tragende Stiftung wird vom Bund jährlich mit 24 Mio. Euro gefördert.
Sächsische Kulturstiftung fördert
154 Kunst- und Kulturprojekte können sich in diesem Jahr über zusätzliches Geld aus Dresden freuen. Nahezu jeder zweite Antrag erhielt durch die Fachbeiräte eine Förderempfehlung. Insgesamt unterstützt die Kulturstiftung in diesem Jahr mehr als 300 sächsische Kunst- und Kulturprojekte mit rund 2,4 Mio. Euro. Die nächste Antragsfrist für Projektvorhaben im ersten Halbjahr 2026 ist der 01.09.2025.
Wissensplattform Livemusikszene
LiveKulturWissen nennt sich die neue digitale Datenbank von und für die Livemusikszene, die sich als Kompass durch die pulsierende Welt der Szene versteht. Das von der Initiative Musik geförderte Angebot der Bundesstiftung LiveKultur möchte das Wissen und die Erfahrungen der Branche für Einsteiger*innen ebenso wie für erfahrene Macher*innen sichtbar und zugänglich machen.
Keine Wettbewerbsverzerrung
Im Streit mit „Lettre international“ um die Rechtmäßigkeit staatlicher Förderung hat das vom Institut für Auslandsbeziehungen herausgegeben Periodikum „Kulturaustausch“ Recht bekommen. Laut Oberverwaltungsgericht Berlin-Berlin Brandenburg sei eine Wettbewerbsverzerrung „nicht feststellbar“, da die Verkaufszahlen von „Kulturaustausch“ mit rund 1.500 Exemplaren keinen „relevanten Umfang“ erreichten.
Bariton auf Briefmarke
Die Deutsche Post hat eine Briefmarke mit dem Konterfei von Dietrich Fischer-Dieskau zum Nennwert von 1,80 Euro herausgebracht. Der weltberühmte Bariton wäre im Mai 100 Jahre alt geworden. Fischer-Dieskau war nicht nur in Opernrollen wie z.B. als Don Giovanni populär, sondern setzte auch als Liedinterpret Maßstäbe. Er war zudem als Dirigent und Musikschriftsteller aktiv.
Tanz als Heilung
Ein neuartiges Projekt an der Schnittstelle von Neurologie und Tanz bietet das Theater Luzern ab der kommenden Spielzeit an. Angeboten wird dann ein offener Tanzworkshop für Menschen mit „neurologischen Herausforderungen wie Parkinson oder Multipler Sklerose“. Geplant ist, die entsprechenden Workshops in drei Blöcken zwischen September 2025 und Mai 2026 auf der Probebühne der Luzerner Theaters stattfinden zu lassen.
Streit wegen Umbenennung
In Ingolstadt gibt es Streit wegen der Umbenennung des Georgischen Kammerorchesters. Der Klangkörper war im Zuge des Zusammenbruchs der Sowjetunion nach Ingolstadt übersiedelt und wird seitdem von Stadt und Land finanziell unterstützt. Nun wurde aus dem Georgischen Kammerorchester die Kammerphilharmonie Ingolstadt. Die Verantwortlichen versprechen sich von der Umbenennung ein „verbessertes Marketing“.
https://georgisches-kammerorchester.de/
Kleine Musikclubs in Not
Die LiveMusikKommission hat die übermäßig steigenden Energiekosten für kleine Musikclubs kritisiert. Hintergrund ist die bundesweite Umfrage von energiebezogenen Kennzeichen in Musikclubs, die der Bundesverband der Musikspielstätten erhoben hat. Danach verzeichnen im Verhältnis zur Veranstaltungszahl kleinere Clubs einen drei- bis viermal höheren Energieverbrauch als größere Venues.
Kunstausverkauf bei Bayer
De schwächelnde gesamtwirtschaftliche Lage gefährdet zunehmend die Existenz von Firmensammlungen. Nun hat es mit Bayer sogar einen Dax-Konzern erwischt. Dessen Collection wurde nun mit dem Hinweis auf eine „veränderte Arbeitskultur“ in Teilen veräußert. Die Auktion, bei der 800 Werke der mehr als 6.000 Objekte umfassenden Kunstsammlung unter den Hammer kamen, brachte rund 18,5 Mio. Euro.
Kulturelle Umwegrentabilität
Immer dann, wenn es für Kunst und Kultur förderpolitisch enger wird, sucht man nach zusätzlichen Argumenten für deren wirtschaftlichen Nutzen. So hatte das Theater Regensburg die Universität München beauftragt, die ökonomischen Effekte von Oper, Tanz und Theater zu eruieren. Dabei kam u.a. heraus, dass für jeden Euro, die die Stadt für ihr Theater ausgibt, etwa 1,6 Euro generiert werden, die von den Besucher*innen zusätzlich in der Stadt ausgegeben werden.