Kurznachrichten


(Aktualisiert am 22.05.2023)

Ukrainische Cancel-Culture
Nach Putins Überfall unterliegt gegenwärtig alles Russische in der Ukraine einer kritischen Überprüfung. Hauptopfer sind dabei Publikationen in russischer Sprache. So wurden bis Ende 2022 bereits rund 20 Mio. Bücher aus den ukrainischen Bibliotheken verbannt, darunter auch Klassiker von Tolstoi, Dostojewski, Puschkin und Pasternak. Laut Regierungsmitteilung aus Kyjiw will man damit »Folgen des Russifizierung« überwinden.
www.buchreport.de

Kulturschutz vor Klimaaktivisten
Die rechtnationale Lega will, dass der italienische Staat stärker gegen Klimaschützer*innen vorgeht, die Denkmäler und Kunstwerke mit Farbe, Lebensmittel, Kleber o.ä. verunstalten. Der entsprechende Gesetzesvorschlag sieht Geldbußen sowie Freiheitsstrafen vor. »Diejenigen, die unser kulturelles Erbe zerstören, dürfen nicht ungestraft davonkommen«, konstatierte der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano.
www.euractiv.de

Online-Ausleihe im Plus
Trotz Auslaufen der Corona-Beschränkungen bleibt die Online-Nutzung bei Öffentlichen Bibliotheken weiterhin auf Wachstumskurs. So waren 2022 insgesamt 50 Mio. digitale Ausleihen zu verzeichnen. Besonders gefragt waren E-Magazine, die ein Wachstum von 10 Prozent aufwiesen. Inzwischen nehmen rund 3.700 Bibliotheken am Online-Ausleihverfahren teil.
www.divibib.com

Imagefilm zu Schulbibliotheken
Beim Deutschen Bibliotheksverband waren 2021 rund 600 Bibliotheken mit »schulbibliothekarischen Funktionen« gemeldet. Darunter waren 290 Verbund-Schulbibliotheken, 179 Schulbibliotheks-Zweigstellen von Öffentlichen Bibliotheken und 158 selbstständige Schulbibliotheken. Um deren wertvolle Arbeit sichtbarer zu machen, hat der Deutsche Bibliotheksverband einen Imagefilm produziert, der online abgerufen werden kann.
www.bibliotheksverband.de

Bestechende Kunst
Einen besonderen Gig hat sich das Folkwang Museum in Essen einfallen lassen. Dort konnte man im April Kunst im wahrsten Sinne des Wortes »hautnah« erfahren. Die Tattoo-Künstlerin Myriam Black stach dort vier Holzschnitte des Expressionisten Erich Heckel auf die Haut von vier Auserwählten, die sich im Vorfeld beworben hatten. Das Publikum konnte die Aktion mitverfolgen, die nicht zuletzt als Performance gedacht war.
www.museum-folkwang.de

Games-Markt weiterhin im Plus
Nach dem pandemiebedingten Boom der digitalen Spielebranche stabilisiert sich der Markt auf hohem Niveau. Wie der Games-Verband mitteilte, konnte der Umsatz 2022 um ein Prozent gesteigert werden und liegt aktuell bei 9,87 Mrd. Euro. Umsatztreiber waren Online-Services, die um 20 Prozent zulegen konnten. Die Gaming-Hardware musste dagegen Umsatzeinbußen von 3 Prozent verkraften.
www.game.de

Überzeugte Offliner?
In Deutschland leben 3,4 Mio. Menschen, die noch nie im Internet waren. Laut Statistischem Bundesamt dominiert dabei die Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen mit 17 Prozent. Von den 45- bis 64-Jährigen haben 5 Prozent das Internet noch nie genutzt. Bei der Altersgruppe unter 45 Jahre gab es noch 2 Prozent Offliner*innen. Eine Begründung für die Internet-Abstinenz vermuten Fachleute in der Tatsache, dass bei älteren Menschen »die Zufriedenheit mit der Bedienbarkeit vergleichsweise verhalten ausfällt«.
https://initiatived21.de

Last Minute-Tickets
Um weiteres Publikum in die Oper zu holen, haben die Häuser unterschiedliche Werbestrategien entwickelt. Im Zentrum steht dabei häufig der Preis für die Eintrittskarte. An der Deutschen Oper am Rhein werden seit einiger Zeit »Last Minute«-Tickets verkauft. Schüler*innen, Studierende und Auszubildende unter 28 Jahre erhalten diese unmittelbar vor Konzertbeginn für 10 Euro an der Abendkasse – solange der Vorrat reicht.
www.operamrhein.de

Besuchsplus bei Berliner Museen
Nach den Publikumseinbrüchen durch Corona erholen sich die Berliner Kultureinrichtungen wieder. So konnten die öffentlichen Museen und Gedenkstätten der Hauptstadt 2022 wieder rund 12 Mio. Besucher*innen verzeichnen, was einem Plus von 7,2 Mio. Besuchen gegenüber 2021 entspricht. Allerdings lag die Nachfrage damit immer noch 2 Mio. unter dem Zuspruch der Vor-Corona-Zeit.
www.monopol-magazin.de

Nachhaltigere Moderne
Das geplante und wegen seiner Architektur in der Kritik stehende Museum des 20. Jahrhundert in Berlin soll nachhaltiger werden. Wie Kulturstaatsministerin Claudia Roth mitteilte, sind eine energetisch sinnvolle Verkleinerung der Eingangsbereiche, der Einbau von Solaranlagen und die Begrünung des Umfelds geplant. Durch die baulichen Veränderungen wird sich die Eröffnung des Hauses um ein Jahr auf 2027 verschieben.
www.kulturstaatsministerin.de

Kölner Dom stückchenweise
Zumindest digital kann man ein Stück des Kölner Doms erwerben. Hintergrund ist das Kunstprojekt »Dome Cologne NFT«. Dabei wurde das Westportal des Doms als riesige Fotografie erstellt und anschließend in 20 mal 20 Zentimeter große Stücke aufgeteilt. Diese werden als digitale Vermögenswerte (Non-Fungible Token) veräußert. Der Erlös geht zum größten Teil an den Zentral-Dombau-Verein.
www.domecolognenft.com

Tag der Architektur
In der 2. Juni-Hälfte findet bundesweit wieder der »Tag der Architektur« statt. Das diesjährige Motto lautet »Architektur baut Zukunft«. Rund 30 Architektenkammern aus den Bundesländern bieten Busfahrten, Fahrradtouren oder Spaziergänge an, auf denen in Begleitung von Fachleuten beispielhafte Gebäude entdeckt werden können, die durch Gestaltung und Anlage in die Zukunft weisen.
https://tag-der-architektur.de/