2008 trat die UN-Behindertenrechtskonvention in Kraft. In diesem Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderung wird explizit auch auf den Kulturbereich Bezug genommen: Der Artikel 30 der UN Behindertenrechtskonvention betont das Recht auf Teilhabe am kulturellen Leben. Menschen mit Behinderungen sollen nicht nur als passive Konsumenten von Kunst und Kultur betrachtet werden, sondern auch als aktive Gestalter*innen im kulturellen Geschehen vertreten sein. Konkret geht es um »geeignete Maßnahmen, um Menschen mit Behinderung die Möglichkeit zu geben, ihr kreatives, künstlerisches und intellektuelles Potenzial zu entfalten und zu nutzen, nicht nur für sich selbst sondern auch zur Bereicherung der Gesellschaft«. Doch wie gestaltet sich Teilhabe bzw. Teilgabe in der Realität? Welche Barrieren und Ausgrenzungsmechanismen existieren und wie können wir sie überwinden, um echte Chancengleichheit zu gewährleisten?
Diese Webtalk-Reihe lädt dazu ein, gemeinsam über die Herausforderungen, aber auch über die Chancen einer inklusiven Kulturpolitik nachzudenken und konkrete Schritte hin zu einer wirklichen Kultur für alle und mit allen zu diskutieren.
Das Thema Inklusion ist im kulturpolitischen Diskurs präsent. Doch was lässt sich an den Teilhabeberichten zum Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention für den Kulturbereich ablesen? Auf welche Weise werden Künstler*innen mit Behinderung gefördert? Wie steht es um die Selbstverständlichkeit barrierefreier Zugänge? Vielfalt als Paradigma der Gesellschaft bedeutet auch, sämtliche Perspektiven auf Kunst und Kultur einnehmen zu können. Neben der Anpassung entsprechender Strukturen müssen auch künstlerische Ansätze neu verstanden werden.
Mit diesen Leitfragen beschäftigen wir uns am 16.4. in der ersten Session unserer Webtalk-Reihe »Inklusion in Kulturarbeit und Kulturpolitik – eine Bestandsaufnahme«.
Nach dem erfolgreichen Start unserer Webtalk-Reihe zum Thema Inklusion in der Kulturbranche möchten wir euch heute herzlich zu der zweiten Session einladen. Diese findet am 23.4. von 16.30 bis 18 Uhr online statt. Der Schwerpunkt ist dieses Mal »Bewusstseinsbildung Barrierefreiheit«.
Es braucht einen nicht nachlassenden Handlungsdruck, um eine Veränderung der Rahmenbedingungen für die Teilhabe aller an Kunst und Kultur zu bewirken. Gerade auch bei der Kunstproduktion kommt Netzwerken und Verbänden eine wichtige Rolle zu, wenn es darum geht, inklusive Programme zu gestalten. Das Empowerment der Akteur*innen ist dabei ebenso wichtig wie die Erzeugung der medialen Aufmerksamkeit. Die Bewusstseinsbildung ist also ein wesentlicher Bestandteil im Abbau von Barrieren. Wie können wir Barrieren erkennen und wie können wir sie überwinden, um echte Chancengleichheit zu gewährleisten? Welche Ausgrenzungsmöglichkeiten existieren und wie schaffen wir es, diese nachhaltig in Teilhabemöglichkeiten umzuwandeln?
In der dritten Session unserer Webtalk-Reihe zum Thema Inklusion im Kulturbereich werfen wir am kommenden Dienstag um 16:30 einen Blick in die Praxis und schauen anhand von konkreten Beispielen, wie Inklusion gelingen kann und was es dafür braucht.
Die Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung ist ein wichtiger Beitrag zum heutigen Verständnis von Kooperation und Kollaboration. Daran sind bestimmte Voraussetzungen auch hinsichtlich der Qualifikation auf beiden Seiten geknüpft. Das gemeinsame Tun ist geprägt von bestimmten Eigenlogiken, beispielsweise der institutionellen Gegebenheiten oder individueller Bedarfe von Rückzugsmöglichkeiten. Wie können Bedürfnisse und mögliche Konflikte kommuniziert werden? Und wie kann ein Arbeitsklima entstehen, in dem sich alle gleichermaßen wohlfühlen und ihre Möglichkeiten ausschöpfen können sowie Wertschätzung erfahren?