Inklusion in
Kulturarbeit und Kulturpolitik

2008 trat die UN-Behindertenrechtskonvention in Kraft. In diesem Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderung wird explizit auch auf den Kulturbereich Bezug genommen: Der Artikel 30 der UN Behindertenrechtskonvention betont das Recht auf Teilhabe am kulturellen Leben. Menschen mit Behinderungen sollen nicht nur als passive Konsumenten von Kunst und Kultur betrachtet werden, sondern auch als aktive Gestalter*innen im kulturellen Geschehen vertreten sein. Konkret geht es um »geeignete Maßnahmen, um Menschen mit Behinderung die Möglichkeit zu geben, ihr kreatives, künstlerisches und intellektuelles Potenzial zu entfalten und zu nutzen, nicht nur für sich selbst sondern auch zur Bereicherung der Gesellschaft«. Doch wie gestaltet sich Teilhabe bzw. Teilgabe in der Realität? Welche Barrieren und Ausgrenzungsmechanismen existieren und wie können wir sie überwinden, um echte Chancengleichheit zu gewährleisten?

Diese Webtalk-Reihe lädt dazu ein, gemeinsam über die Herausforderungen, aber auch über die Chancen einer inklusiven Kulturpolitik nachzudenken und konkrete Schritte hin zu einer wirklichen Kultur für alle und mit allen zu diskutieren.

Veranstalter, Förderer, Kooperationspartner

Session 1: Inklusion als Aufgabe und Chance: Kulturpolitische Ansätze für eine inklusive Gesellschaft

Das Thema Inklusion ist im kulturpolitischen Diskurs präsent. Doch was lässt sich an den Teilhabeberichten zum Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention für den Kulturbereich ablesen? Auf welche Weise werden Künstler*innen mit Behinderung gefördert? Wie steht es um die Selbstverständlichkeit barrierefreier Zugänge? Vielfalt als Paradigma der Gesellschaft bedeutet auch, sämtliche Perspektiven auf Kunst und Kultur einnehmen zu können. Neben der Anpassung entsprechender Strukturen müssen auch künstlerische Ansätze neu verstanden werden.

Mit diesen Leitfragen beschäftigen wir uns am 16.4. in der ersten Session unserer Webtalk-Reihe »Inklusion in Kulturarbeit und Kulturpolitik – eine Bestandsaufnahme«.

Dr. Jakob Johannes Koch

Kulturreferent der DBK und Herausgeber der Schrift »Inklusive Kulturpolitik. Menschen mit Behinderung in Kunst und Kultur«

Patrizia Kubanek, Beraterin

Un-Label Performing Arts Company

Lisette Reuter, Leitung

Un-Label Performing Arts Company

Prof. Dr. Irmgard Merkt

Musikpädagogin

Session 2: Bewusstseinsbildung Barrierefreiheit: Förderung und Unterstützung für eine inklusive Kulturarbeit

Nach dem erfolgreichen Start unserer Webtalk-Reihe zum Thema Inklusion in der Kulturbranche möchten wir euch heute herzlich zu der zweiten Session einladen. Diese findet am 23.4. von 16.30 bis 18 Uhr online statt. Der Schwerpunkt ist dieses Mal »Bewusstseinsbildung Barrierefreiheit«.

Es braucht einen nicht nachlassenden Handlungsdruck, um eine Veränderung der Rahmenbedingungen für die Teilhabe aller an Kunst und Kultur zu bewirken. Gerade auch bei der Kunstproduktion kommt Netzwerken und Verbänden eine wichtige Rolle zu, wenn es darum geht, inklusive Programme zu gestalten. Das Empowerment der Akteur*innen ist dabei ebenso wichtig wie die Erzeugung der medialen Aufmerksamkeit. Die Bewusstseinsbildung ist also ein wesentlicher Bestandteil im Abbau von Barrieren. Wie können wir Barrieren erkennen und wie können wir sie überwinden, um echte Chancengleichheit zu gewährleisten? Welche Ausgrenzungsmöglichkeiten existieren und wie schaffen wir es, diese nachhaltig in Teilhabemöglichkeiten umzuwandeln?

Dr. Kate Brehme

Programmleitung pik – Mentoring für Disabled Leadership, Kulturstiftung des Bundes

Rolf Emmerich

Festivalleiter Sommerblut

Raphael Netolitzky

Experte für Audiodeskription

Johanna von der Waydbrink

Leiterin der Servicestelle Inklusion im Kulturbereich

Session 3: Inklusion im Kulturbereich: Ein Blick in die Praxis

In der dritten Session unserer Webtalk-Reihe zum Thema Inklusion im Kulturbereich werfen wir am kommenden Dienstag um 16:30 einen Blick in die Praxis und schauen anhand von konkreten Beispielen, wie Inklusion gelingen kann und was es dafür braucht.

Die Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung ist ein wichtiger Beitrag zum heutigen Verständnis von Kooperation und Kollaboration. Daran sind bestimmte Voraussetzungen auch hinsichtlich der Qualifikation auf beiden Seiten geknüpft. Das gemeinsame Tun ist geprägt von bestimmten Eigenlogiken, beispielsweise der institutionellen Gegebenheiten oder individueller Bedarfe von Rückzugsmöglichkeiten. Wie können Bedürfnisse und mögliche Konflikte kommuniziert werden? Und wie kann ein Arbeitsklima entstehen, in dem sich alle gleichermaßen wohlfühlen und ihre Möglichkeiten ausschöpfen können sowie Wertschätzung erfahren?

Zoe Akkermann

ARTplus-Studentin an der Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg

Joachim Marx

Koordinator Barrierefreiheit, ÖPNV und Touristik, Behinderten-Gemeinschaft Bonn e.V.

Angela Müller-Giannetti

Projektleiterin des Programms ARTplus zur inklusiven künstlerischen Ausbildung, EUCREA e.V.

Birgit Tellmann

Fachliche Leitung Inklusion / Vermittlung, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH

Annette Ziegert

Barrierefreie Kultur, kubia – Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und inklusive Kultur

Moderiert von:

Anke von Heyl

Kunsthistorikerin,Moderatorin und Kulturberaterin