Die Europäischen Kulturhauptstädte haben seit ihrer ersten Vergabe 1985 eine zentrale Rolle dabei gespielt, die Vielfalt der europäischen Kulturlandschaft sichtbar zu machen, Identitäten zu stärken und den interkulturellen Dialog zu fördern. Doch was macht eine Stadt zu einer »Kulturhauptstadt« – gar zu einer »Europäischen«? Welche Herausforderungen müssen bewältigt werden, und welche Spuren hinterlassen diese Initiativen?
Die Webtalkreihe der Kulturpolitischen Akademie der Kulturpolitischen Gesellschaft nimmt diese Fragen in den Blick und lädt ein, sich mit den Zielen, Erfahrungen und Zukunftsperspektiven der Europäischen Kulturhauptstädte auseinanderzusetzen. Ziel ist es, nicht nur über die kulturelle Bedeutung dieser Auszeichnung zu sprechen, sondern auch darüber, welche Impulse sie für die Stadtentwicklung, das internationale Zusammenwirken und die kulturelle Nachhaltigkeit geben kann.
In drei Sessions werden Expert*innen aus verschiedenen Bereichen ihre Erfahrungen und Erkenntnisse teilen. Durch Vorträge und Diskussionen wollen wir nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch den Austausch fördern und gemeinsam überlegen, wie die Idee der Kulturhauptstadt weiterentwickelt werden kann.
Die Webtalks finden statt vom 11. bis 25. März, jeweils dienstags von 16:30 bis 18:00 Uhr. Die Teilnahme an den 90-minütigen Web-Talks ist kostenlos, aber eine Anmeldung über das Online-Formular notwendig.
Chemnitz (Deutschland) und Nova Gorica (Slowenien) sind die Kulturhauptstädte Europas 2025 – zwei Städte mit differenzierten Konzepten, die für die jeweilige Stadt und ihre Region mit vielen Hoffnungen verbunden sind. »C the Unseen« ist das Motto von Chemnitz, und mit dem Appell »GO! Borderless« startet Nova Gorica (Slowenien) gemeinsam mit Gorizia (Italien) in das Kulturhauptstadtjahr 2025.
Doch welche Visionen stehen hinter ihren Programmen? Wie haben sie den Bewerbungsprozess gemeistert und welche Reflexionsprozesse wurden in Gang gesetzt? In dieser ersten Session erhalten wir Einblicke in die Aktivitäten und Konzepte der beiden Kulturhauptstädte und erfahren zudem, welche Erwartungen die EU an die Kulturhauptstädte knüpft. Seien Sie dabei und diskutieren Sie mit uns, wie die Kulturhauptstadt-Initiative den europäischen Zusammenhalt stärkt!
Ein Jahr Kulturhauptstadt — und dann? In der zweiten Session unserer Webtalk-Reihe »Kulturhauptstädte Europas: Vision, Wirkung, Vermächtnis« blicken wir zurück und fragen: Was bleibt langfristig von diesem prestigeträchtigen Titel?
Anhand von zwei konkreten Beispielen, Essen – RUHR.2010 und Bad Ischl – Salzkammergut 2024, beleuchten wir, welche Ziele sich diese Städte gesetzt haben, welche Herausforderungen sie bewältigen mussten und welche nachhaltigen Effekte der Titel mit sich brachte:
RUHR.2010 nutzte den Titel als Chance für einen Imagewandel — vom Industrierevier zur Kulturmetropole. Wie ist es um das Image 15 Jahre nach dem Kulturhauptstadtjahr bestellt?
Bad Ischl – Salzkammergut 2024 stellt unter dem Motto »Kultur ist das neue Salz« Themen wie ökologische Nachhaltigkeit, den ländlichen Raum und den Umgang mit dem Erbe des Massentourismus in den Mittelpunkt. Kann der Titel hier langfristige Impulse für die regionale Entwicklung setzen?
Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass der Titel »Europäische Kulturhauptstadt« nicht nur ein kulturelles Aushängeschild ist, sondern auch langfristige Impulse für Stadt- und Regionalentwicklung, kulturelle Nachhaltigkeit und internationale Zusammenarbeit setzen kann.
Europäische Kulturhauptstädte stärken Demokratie, europäischen Zusammenhalt und grenzüberschreitenden Austausch. Aber wie sieht es global aus? Wie steht das europäische Kulturhauptstadt-Format im internationalen Vergleich?
Wir möchten das europäische Konzept mit internationalen Beispielen wie den Kulturhauptstädten Ostasiens und den UNESCO Creative Cities vergleichen, die ebenfalls auf kulturelle Innovation, nachhaltige Stadtentwicklung und Vernetzung setzen. Wie unterscheiden sich diese vom europäischen Modell und wo liegen Gemeinsamkeiten? Was können die Programme voneinander lernen?
Darüber hinaus werfen wir einen Blick darauf, wie das europäische Modell in einer vernetzten Welt zukunftsfähig bleiben kann und welche Schwerpunktsetzungen dabei eine Rolle spielen.