Die Kulturpolitische Gesellschaft e.V. hat am Freitag, 20. Oktober im H2 – Zentrum für Gegenwartskunst in Augsburg zum zweiten Mal den kulturpolitischen Zukunftspreis KULTURGESTALTEN vergeben. Die Preisverleihung war eingebettet in die diesjährige Herbstakademie »#Systemupdate! Digitale Transformation im Kulturbereich« und fand am Abend des ersten Tagungstages statt.
Der von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderte Preis zeichnet alle zwei Jahre drei herausragende Praxisbeispiele zukunftsweisender Kulturpolitik in Deutschland aus und ist mit 15.000 Euro dotiert. In diesem Jahr wird zusätzlich zu den Projektauszeichnungen erstmals auch ein Einzelpersonenpreis verliehen, der visionäre kulturpolitische Praxis sichtbarmachen und würdigen soll.

Zum Bewerbungsfristende am 28. Februar wurden insgesamt 175 Projektbewerbungen eingereicht, davon schafften es 33 Projekte auf die Longlist für den kulturpolitischen Zukunftspreis 2023. Als Finalist*innen auf der Shortlist hat die KULTURGESTALTEN-Jury neun Projekte und vier Einzelpersonen nominiert.

Zielsetzung
Der Preis würdigt vorbildliche Initiativen einer zukunftsorientierten kulturpolitischen Praxis. Ausgezeichnet werden Konzepte, Projekte und Praxisbeispiele, für die ressort- und disziplinübergreifende Strategien entwickelt, strukturell-inhaltliche Experimente gewagt, wegweisende Ansprüche für Kulturpolitik und Kulturplanung definiert, innovative Herangehensweisen entworfen und neue Zielgruppen oder Communities erreicht wurden. Der Preis will dieses Engagement hervorheben und neue Aufmerksamkeit für kulturpolitische Praxis, Visionen und Leitbilder schaffen.

Die Kulturpolitische Gesellschaft reagiert damit auf gesellschaftliche Veränderungsprozesse wie Digitalisierung, Diversität und Klimaschutz, und unterstützt die notwendige Anpassung aller kulturellen Arbeitsbereiche, etwa durch die Veränderung von Trägerschaften, die Etablierung neuer Kollaborationen, die Entwicklung einer zeitgemäßen Programmarbeit und Aktualisierung von Steuerungs,- Finanzierungs-, Kommunikations- und Teilhabeprozessen.

Kriterien
Wesentliche Kriterien für die Preisvergabe sind:

  • Der Innovationsgrad der eingereichten Projekte/Praxisbeispiele und die damit verbundene Denk- und Handlungsweise;
  • Die gesellschaftliche Relevanz der Projekte/Praxisbeispiele, die sich mit gesellschaftlichen Herausforderungen wie z.B. Globalisierung, Nachhaltigkeit, Singularisierung, Digitalisierung oder Ökonomisierung auseinandersetzen und kulturelle sowie gesellschaftliche Transformationsprozesse anregen;
  • Die Nutzung neuer Governance Modelle, wie Synergien durch das Zusammenwirken/Kollaborieren unterschiedlicher Akteur*innen, die feld-, ressort- oder spartenübergreifend entwickelt und umgesetzt werden;
  • Die Teilhabe unterschiedlicher und/oder neuer gesellschaftlicher Gruppen;
  • Der Vorbildcharakter der projektbezogenen Aktivitäten für Kulturpolitik und Kulturplanung.

Bewerbungen
Bewerben können sich öffentliche, private und zivilgesellschaftliche Institutionen und Zusammenschlüsse, die einen derartigen Projektzusammenhang erfolgreich durchgeführt haben, darunter fallen auch Hochschulen, kulturpolitisch engagierte Vereinigungen und Stiftungen, Verbände, Verwaltungen oder Kultureinrichtungen. Modelle, Konzepte oder Projekte, die überwiegend kommerzielle Ziele verfolgen, sind vom Wettbewerb ausgeschlossen, ebenso Anträge von Ministerien des Bundes oder der Länder. Ebenso vom Wettbewerb ausgeschlossen sind Mitarbeiter*innen der Kulturpolitischen Gesellschaft und Mitglieder der Jury.

Fristen
Für die Einreichung der Bewerbung sowie den Auswahlprozess gelten die folgenden Fristen:

  • Bewerbungsfristende: 28.02.2023
  • Veröffentlichung der Longlist: April 2023
  • Veröffentlichung der Shortlist: Mai 2023

Rückblick 2021
Die erste Preisverleihung 2021 fand im Rahmen eines Zukunftsforum für Kulturpolitik statt.