Wo geht es hin in den kleinen Museen? Die Relevanz aktueller Debatten scheint oft weit weg von den kleinen Häusern, Herausforderungen der urbanen Kulturdynamiken sind für sie weniger greifbar. Doch gilt es für kleine Museen wie für alle Kulturorganisationen, dass sie für Menschen und Communities relevant sein, bleiben und werden müssen, um auch in Zukunft eine Erfolgsgeschichte schreiben zu können.

Fast drei Viertel aller in der Museumsstatistik für 2020 vom Institut für Museumsforschung erfassten Museen können als »klein« gelten. Sie prägen vielleicht nicht die spontane Vorstellung vom Museum, sind aber für die Museumslandschaft ungemein wichtig und oft einer der ersten expliziten Kulturorte, die besucht werden. Dass die kleinen Museen auf Krisenphänomene und Transformationsbewegungen reagieren müssen, ist klar. Dass ihre Herausforderungen trotzdem anders liegen können als diejenigen der großen Museen, leuchtet ein. Wie sie damit umgehen können, welche Fragen sich für kleine Häuser wie stellen und welche Faktoren für erfolgreiche und zukunftsfähige Arbeit relevant werden, diskutiert die Reihe »Am Puls der Zeit«. In vier Sessions beleuchten Expert*innen den Status Quo, aktuelle Transformationen, neue Synergien und den Weg zur nächsten Generation.

Moderation: Christina Ludwig, Stadtmuseum Dresden

Anmeldung

Donnerstag, 13. Oktober 2022, 16 bis 18 Uhr
Zum Status quo: Kleine Museen, großes Potential

Sie sind aus den Dörfern ebenso wenig wegzudenken wie aus den Städten, werden von Vereinen, Ehrenamtlichen, Kommunen oder Stiftungen getragen, thematisieren den Ort, die Alltagskultur, besondere Menschen, Unternehmen oder Ereignisse: Kleine Museen machen den Großteil der Museen in Deutschland aus. Aber sie stehen noch immer zu oft im Schatten der großen Häuser, ihrer Events und Debatten. Wie sind die Kleinen Museen heute aufgestellt? Was gelingt ihnen sehr gut, woran arbeiten sie sich ab? Darüber diskutieren Davide Vuillaume, Christina Reinsch, Shahab Sangestan und Henning Mohr zum Auftakt der vierteiligen Reihe zur Zukunft kleiner Museen.

Donnerstag, 20. Oktober 2022, 16 bis 18 Uhr
Kleine Museen auf dem Weg in die große Transformation?

Große Schlagworte scheinen von kleinen Museen weit entfernt zu sein. Digitalisierung, neue Formen der Zusammenarbeit und der Beteiligung, Klimawandel und die nachhaltige Entwicklung betreffen die Häuser trotzdem direkt. Die aktuellen gesellschaftlichen, globalen, rechtlichen und technischen Entwicklungen sind im täglichen Leben so präsent wie in der Museumspraxis. Auch an kleinen Häusern. Welche Chancen stecken in diesen Herausforderungen? Wie können entsprechende Transformationen nicht nur bewältigt, sondern mit Schwung und Strategie erfolgreich umgesetzt werden? Sonja Thiel, Max Westphal, Barbara Fischer und Ursula Richenberger diskutieren, wie kleine Häuser große Impulse für sich skalieren und implementieren können.

Donnerstag, 27. Oktober 2022, 16 bis 18 Uhr
Neue Synergien: Kleine Museen und die Chancen des Netzwerks

Neue Synergien: Kleine Museen und die Potentiale des Netzwerks Kleine Museen können und schaffen wirklich viel. Aber auch sie können nicht immer alles allein. Vor dem Hintergrund zunehmender Vernetzung und auch, weil sich Aufgaben, Funktionen und Zuständigkeiten verändern, stellen sich Fragen nach den Konzepten von Museumsarbeit und dem Miteinander von Verwaltung, Bildung, Communities und Dritten Orten. Wie Kleine Museen ihren Platz neu finden und ihre Position gut ausbauen können, diskutieren Christopher Vila, Yvonne Pröbstle, Teresa Schneidewind und Astrid Klinge.

Donnerstag, 3. November 2022, 16 bis 18 Uhr
Next Generation: Kleine Museen auf der Suche nach Nachwuchs?

Kleine Museen werden häufig von Vereinen getragen, ehrenamtlich Helfende tragen in besonders großem Maß zur Arbeit bei und die Bedingungen für hauptamtlich Beschäftigte sind durchaus andere als an großen Museen mit diversen Abteilungen. Welche Veränderungen brauchen kleine Museen, welche Prozesse können sie frühzeitig anstoßen, um Menschen für die Mitarbeit zu begeistern? Wie müssen sich die Häuser aufstellen, um von Selbstverständnis und Organisationsform her attraktiv zu bleiben als Arbeitsplatz und als Ort des Engagements? Uwe Holz, Kristina Kraemer, Constanze Döhrer und Wybke Wiechell diskutieren die notwendigen Veränderungen, um kleine Museen zu Orten zu machen, an denen junge Menschen produktiv arbeiten können und wollen.

Die digitale Gesprächsreihe wird von der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. in Kooperation mit dem Museumsverband Sachsen-Anhalt e.V., dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, dem Netzwerk »Kein Rembrandt« und der MFG Baden-Württemberg veranstaltet.