Cancel Culture. Identitätspolitik(en) als Bedrohung der Kunstfreiheit?

11.05.2021, 16.30 – 17.45 Uhr

„Cancel Culture“ taucht als politisches Schlagwort in Debatten immer häufiger auf. Dabei ist dieser Begriff in den – nicht selten hitzigen - Debatten umstritten und unterschiedlich konnotiert. Die Debatten bewegen sich dabei im Spannungsfeld von Fragen der des Zugangs, der Macht, der Aufmerksamkeit, der Deutungshoheit, der Identität(spolitik), der Demokratie, des Diskurses, der Zensur, der Diskriminierung, des Protestes, der Gerechtigkeit und der Debattenkultur selbst. Doch was bedeutet dieses im Kontext von Kultur und von Kunstfreiheit? Wird die Kunstfreiheit durch „Cancel Culture“, „Political Correctness“ und „Selbstzensur“ eingeschränkt? Leistet „Cancel Culture“ einen Beitrag zur Demokratie?

Über diese und weitere Fragen diskutieren im Web-Talk „Cancel Culture. Identitätspolitik(en) als Bedrohung der Kunstfreiheit?“ Dr. Karsten Schubert (geschäftsführender Assistent an der Professur für Politische Philosophie, Theorie und Ideengeschichte an der Universität Freiburg), Prof. Matthias Wagner K (Direktor des Museums Angewandte Kunst in Frankfurt am Main) und Maryam Aras (Kulturwissenschaftlerin an der Universität Bonn).

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I.          Das Neutralitätsgebot als Instrument (kultur-)politischer Auseinandersetzungen
             Dr. Karsten Schubert, geschäftsführender Assistent an der Professur für Politische Philosophie, Theorie und Ideengeschichte an der Universität Freiburg

II.        Die Debatten um die Ausstellung „Contemporary Muslim Fashions“ im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main – eine Kontextualisierung
             Prof. Matthias Wagner K, Direktor des Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main

III.       Es geht um Machterhalt. Cancel Culture als ideologisches Tool.
            Maryam Aras, Literaturwissenschaftlerin, Iranistin und Kritikerin an der Universität Bonn

Prof. Matthias Wagner K (*1961 in Jena) ist Ausstellungsmacher, Biennaleleiter, Kurator, Autor und seit 2012 Direktor des Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main. Innerhalb eines Jahres positionierte Wagner K das Museum mit einem gänzlich überarbeiteten Ausstellungs- und Partizipationskonzept neu. Mit seinen wechselnden thematischen Ausstellungen richtet es seither den Fokus auf die Wahrnehmung gesellschaftlicher Strömungen und Entwicklungen. Es versteht es sich als ein Ort für sinnliche Denk- und Erfahrungsräume, für Gespräche und kritische Diskurse und zählt mittlerweile zu den international angesehensten und profiliertesten Museen seiner Art. Matthias Wagner K bekleidet zudem seit 2018 eine Honorarprofessor für Design Curating and Criticism an der HfG Offenbach, ist einer der drei Intendanten für Theater der Welt 2023. Frankfurt/Offenbach und leitet die Bewerbung Frankfurt RheinMain. World Design Capital 2026. Er ist Mitglied im Kuratorium der Peter und Irene Ludwig Stiftung und der Stiftung Urban Future Forum e.V.

Maryam Aras ist Literaturwissenschaftlerin, Iranistin und Kritikerin. Sie promoviert am Institut für Orient- und Asienwissenschaften der Universität Bonn und schreibt Literaturkritik, vor allem über Werke und Rezeption postmigrantischer Autor*innen.
Sie ist Mitunterzeichnerin des Offenen Briefs anlässlich des Preises der Leipziger Buchmesse, der den strukturellen Ausschluss Schwarzer Autor*innen und Autor*innen of Color im deutschen Literaturbetrieb problematisierte.