Cultural Leadership als Prinzip gesellschaftlicher Verantwortung

02.03.2021, 16.30–17.45 Uhr

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Kultur bildet die Grundlage unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens. Diese Auffassung liegt auch dem Leitbild des »Aktivierenden Kulturstaates« zugrunde, der auf dem Zusammenspiel von Staat, Markt und Zivilgesellschaft basiert und damit ein ganzheitliches Verständnis von Kulturpolitik verkörpert. In einer Zeit des raschen Wandels, vielfältiger kultureller Strömungen sowie zunehmender Komplexität und Unsicherheit, bedarf es heute mehr denn je einer neu ausgerichteten Kulturpolitik, die Cultural Leadership als eine Führungsrolle der Kultur begreift und diese nutzt, um stärkend und aktivierend auf die Gesellschaft einzuwirken. Welche gesellschaftliche und kulturpolitische Bedeutung kommt Cultural Leadership zu? Welche Rolle kann Cultural Leadership bei der Transformation von Gesellschaften übernehmen? Was kann Cultural Leadership für ein demokratisches und  gesellschaftliches Zusammenleben leisten?

  1. Kultur als aktivierende Kraft für die Gesellschaft (Prof. Dr. Karen van den Berg, Zeppelin Universität)
  2. Förderung diversitätsorientierter Transformationsprozesse (Philippe Bischof, Direktor, Pro Helvetia Kulturstiftung)
  3. Orientierung schaffen, wo keine ist (Christoph Backes, u-institut)

Karen van den Berg ist Professorin für Kunsttheorie und Inszenatorische Praxis an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen und akademische Leiterin artsprogram der Universität. Sie studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Nordische Philologie. Seit 1988 ist sie als Kuratorin tätig. Zwischen 1993 und 2003 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin an der Universität Witten / Herdecke. 1994-96 erhielt sie das Max-Imdahl-Stipendium für Kunstvermittlung. Sie ist Mitglied des Horizon 2020 PHD-Training-Netzwerkes FEINART – The Future of European Independent Art Spaces in a Period of Socially Engaged Art und leitet dort das Trainingsprogramm. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Kunst und Politik; sozial engagierte Kunst; Theorie und Geschichte des Kuratierens; Studioforschung, Museums- und Bildungsarchitektur.

Philippe Bischof ist Direktor der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia. Nach Studien in Basel begann er seine Laufbahn als Regieassistent am Theater Basel. Anschließend arbeitete er als Regisseur und Dramaturg im In- und Ausland sowohl an Stadttheatern wie auch in der freien Szene. Parallel dazu war er als Jurymitglied in den Bereichen Tanz und Theater für die Senatskanzlei Berlin tätig. Von 2008 bis 2011 baute er als Geschäftsführer und künstlerischer Leiter erfolgreich das Kulturzentrum Südpol in Luzern auf. Von 2011 bis 2017 war Philippe Bischof Leiter der Abteilung Kultur des Kantons Basel-Stadt und von 2016-17 Präsident der Konferenz der kantonalen Kulturbeauftragten (KBK). Regelmäßig ist er als Dozent für Kulturpolitik und Kulturförderung tätig.

Christoph Backes ist Geschäftsführer des u-instituts und des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes. Seit 2015 ist das u-institut Träger des Kompetenzzentrums, das Teil der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung ist. Christoph Backes ist Wirtschaftswissenschaftler, Unternehmensberater und Theaterschauspieler. Er war Gründungs-Geschäftsführer des GründerZentrum Kulturwirtschaft Aachen. Er ist Lehrbeauftragter an Hochschulen in Deutschland und der Schweiz und Autor diverser Studien und Gutachten im Themenfeld Kultur- und Kreativwirtschaft. So hat er beispielsweise im Jahr 2006 den ersten Kulturwirtschaftsbericht Deutschlands für die Stadt Aachen verfasst. Neben weiteren Projekten realisierte er die Auszeichnung »Kultur- und Kreativpiloten Deutschland« für die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes.