Das Ende der Normalität: Kultur in der Krise – Krise(n) der Kultur?

Di, 08.11.2022, 16.30-18.00 Uhr

Im ersten WebTalk dieser Reihe werden die verschiedenen Krisendimensionen für den Kulturbereich theoretisch kontextualisiert und praktisch veranschaulicht: Vor welchen Herausforderungen steht der Kulturbereich im Kontext von Energie, Nachhaltigkeit, Wachstum, Krieg, Corona, Relevanz, System? Welche neuen Paradigmen und Narrative entwickeln Akteure aus Kulturpolitik, Kulturverwaltung und kultureller Praxis und bringen sie in den Diskurs ein?

Impulsgeber*innen:

I: »Es braucht den Wandel« – Dr. Tobias Knoblich, Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. & Kulturdezernent der Stadt Erfurt

II: »Vom Umgang mit Krisen auf Kampnagel« – Amelie Deuflhard, Künstlerische Leitung / Intendantin von Kampnagel Hamburg

III: »Eroberung des Elfenbeinturmes« – Fabian Burstein, Projektleiter Kultur/Veranstaltungen bei der BUGA 23 und Autor

Dr. Tobias J. Knoblich, *1971, studierte Kulturwissenschaft, Kulturpolitik und Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er war Referent im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst sowie Geschäftsführer des Landesverbandes Soziokultur Sachsen. Von 01/2011 bis 01/2019 wirkte er als Kulturdirektor der Landeshauptstadt Erfurt. Seit Februar 2019 ist er Beigeordneter für Kultur und Stadtentwicklung der Landeshauptstadt Erfurt. Berufsbegleitend promovierte er am UNESCO Chair in Cultural Policy for the Arts in Development der Universität Hildesheim. Er ist Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft e. V. und war viele Jahre Kultursenator des Freistaates Sachsen. 2008 bis 2011 stand er dem Vorstand der Sächsischen Jugendstiftung vor. Er ist u. a. Mitglied des Fachausschusses Kultur der Deutschen UNESCO-Kommission und des Kulturausschusses im Deutschen Städtetag. »Eine Stadt ist ein kultureller Organismus, den man nur ganzheitlich und folglich partizipativ weiterentwickeln kann.«

Amelie Deuflhard studierte Romanistik, Geschichte und Kulturwissenschaften in Frankfurt, Tübingen und Montpellier. 1982 bis 1985 war sie Wissenschaftliche Assistentin an der Universität Tübingen, ab 1986 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim. Seit 1996 ist sie freie Produktionsleiterin für Theater und Musikprojekte. Sie war von 2000 bis 2007 Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin der Sophiensæle (Berlin). 2004/05 war sie Teil der Künstlerischen Leitung von »Volkspalast«, einer festivalartigen Bespielung des dekonstruierten Palastes der Republik. Seit 2007 ist sie Intendantin von Kampnagel (Hamburg), Europas größtem Produktionszentrum für die Freien Darstellenden Künste. Amelie Deuflhard war Teil des Viererkuratoriums von Theater der Welt 2017. Sie ist Autorin zahlreicher Publikationen und hat regelmäßig Lehraufträge an Hochschulen inne. Für ihr Schaffen wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. 2012 mit dem Caroline-Neuber Preis.

Fabian Burstein, geboren 1982 in Wien, studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Im Autorenleben ist er Verfasser von Romanen und Anthologien sowie Biograf der österreichischen New Wave Legende Hansi Lang. Seit 2013 ist er als Leiter für Kulturinstitutionen, Theaterfestivals und diverse künstlerische Formate verantwortlich. Im November 2020 wurde er zum Leiter des Kultur- und Veranstaltungsprogramms der Deutschen Bundesgartenschau 2023 bestellt und ist seit 2022 auch Geschäftsführer der Wiener Psychoanalytischen AkademieWiener Psychoanalytischen Akademie.