Diversitätsorientierte Organisationsentwicklung im Kulturbetrieb


03.11.2020, 16:30 – 17:30 Uhr
5. Diversitätsorientierte Organisationsentwicklung im Kulturbetrieb
I: Widerstand und Diversity – Diversity und Widerstand (Prof. Dr. Hellen Gross, Hochschule für Technik und Wissenschaft des Saarlandes)
II: Diversitätsorientierte Organisationsentwicklung: Grundsätze und Kriterien (Dr. Andrés Nader, RAA Berlin)                                                   
III: Hindernisse und Fallstricke auf dem Weg zur Öffnung (Bahareh Sharifi / Sandrine Micossé-Aikins, Diversity.Arts.Culture)

Welche Widerstandsdynamiken treten in Organisationen zu Tage, wenn diversitätsorientierte Entwicklung vorangetrieben wird? Darüber forscht Prof. Dr. Hellen Gross an der Hochschule für Technik und Wissenschaft des Saarlandes. Im Input gibt sie erste Einblicke in die Ergebnisse des Forschungsprojekts »Diversität2 - Der Einfluss von Diversitätsmanagement auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland am Beispiel deutscher Kulturbetriebe«. Im Anschluss stellt Dr. Andrés Nader sechs handlungsorientierte Grundsätze für eine diversitätsorientierte Organisationsentwicklung vor, die den Handlungsansatz der RAA Berlin bilden um Chancengleichheit zu erhöhen und Diskriminierung entgegenzuwirken. Und Bahareh Sharifi und Sandrine Micossé-Aikins sprechen über ihre eigenen Erfahrungen innerhalb der vielfältigen Arbeitsbereiche von Diversitätsentwicklung, die Diversity.Arts.Culture als Konzeptions- und Beratungsstelle für Diversitätsentwicklung im Kulturbetrieb entwickelt hat: Die Beratung von Kulturinstitutionen und Kulturverwaltung zu Diversitätsfragen und diversitätsorientierter Ausrichtung, die Qualifizierung von Kulturschaffende zu Diversitätsthemen bzw. die Stärkung von Künstler*innen und Kulturschaffende, die im Kulturbetrieb Ausschlüsse erfahren.

Kooperationspartner: Hochschule für Technik und Wissenschaft des Saarlandes, RAA e.V., Diversity.Arts.Culture

Prof. Dr. Hellen Gross ist seit 2016 Professorin für allgemeine BWL und Nonprofit Management an der Hochschule für Technik und Wissenschaft des Saarlandes. Sie leitet das Forschungsprojekt »Diversität2 - Der Einfluss von Diversitätsmanagement auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland am Beispiel deutscher Kulturbetriebe« und untersucht aktuell die Barrieren für mehr Diversität in Kulturorganisationen.

Dr. Andrés Nader, Geschäftsführer der RAA Berlin, ist Kulturwissenschaftler, Coach und Gestalttherapeut in eigener Praxis. Er forscht zu Rassismus, Antisemitismus, Kritischem Weißsein, Heteronormativität und Bildungsgerechtigkeit und hat u.a. an der University of Rochester, der New York University sowie der Sigmund Freud Privatuniversität Berlin unterrichtet. Die RAA Berlin hat u.a. den diskriminierungs- und rassismuskritischen Ansatz »Diversitätsorientierte Organisationsentwicklung« erarbeitet und unterstützt damit (staatliche) Organisationen, ihr Handeln in der heterogenen Gesellschaft zu professionalisieren.

Sandrine Micossé-Aikins leitet Diversity Arts Culture und verantwortet die Begleitung der Berliner Kulturverwaltung. Sie ist Kunstwissenschaftlerin, Kuratorin und Equitymanagerin und arbeitet schwerpunktmäßig zu Rassismus und Empowerment in der Kunst, der Wirkmacht kolonialer Bilder, Körperpolitik sowie Repräsentation und Gleichstellung im deutschsprachigen Kunst- und Kulturbetrieb. Bahareh Sharifi studierte Theater, Literatur und Soziologie in Hamburg und in London. Zuvor arbeitete sie als Diversitätsbeauftragte für den Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung sowie als freie Kuratorin, u.a. für die Kulturprojekte Berlin und das Maxim Gorki Theater. Sie war Teil des Organisations- und Kuratoriumsteams der Konferenz »Vernetzt euch! Strategien und Visionen für eine diskriminierungskritische Kunst- und Kulturszene«, die 2015 an der Universität der Künste Berlin stattfand. Sie ist Programmleiterin bei Diversity Arts Culture, der Konzeptions- und Beratungsstelle für Diversitätsentwicklung im Kulturbetrieb. Das Mission Statement von Diversity Arts Culture lautet: Kunst und Kultur für alle zugänglich machen und Barrieren abbauen, um spannende Kunst aus unterschiedlichen Perspektiven in den Kulturbetrieb zu bringen.