Kooperativer Kulturföderalismus zugunsten kultureller Vitalität in ländlichen Räumen - Eine Frage der Governance

Di, 06.12.2022, 16.30-18.00 Uhr

Verfassungsrechtlich teilen sich die Länder im Rahmen ihrer so genannten Kulturhoheit die Verantwortung für Pflege, Schutz und Förderung der Kultur mit den Kommunen (»Selbstverwaltungsrecht«). Der Bund wiederum unterstützt Kultureinrichtungen und -aktivitäten von nationaler Reichweite und fördert subsidiär. Welche Aufgaben ergeben sich für die Länder und welche für den Bund, wenn ländliche Kommunen kaum Mittel für Kultur aufbringen können? Welche kulturpolitischen Instrumente gibt es für Austausch und Abstimmung zwischen den politischen Ebenen und welche kulturpolitischen Aufgaben im Hinblick auf Kultur in ländlichen Räumen stehen dort im Vordergrund?

Impulsgeber*innen:

I: Dr. Patrick S. Föhl, Leiter des Netzwerks Kulturberatung

II: Dr. Philipp Salamon-Menger, Referatsleiter »Kulturentwicklung« Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Schleswig-Holstein

III: Andrea Hankeln, Leiterin des Referats »Ländlicher Raum, Regionales Kultur Programm NRW, Dritte Orte« im Ministerium für Kultur in Wissenschaft Nordrhein-Westfalen

Dr. phil. Patrick S. Föhl, * 1978 in Berlin-Kreuzberg, Gründer und Direktor des »Netzwerks für Kulturberatung« in Berlin. Er ist ein internationaler Kulturentwicklungsplaner und Kulturmanagement-Trainer. Seit 2004 war er für über 40 partizipative Kulturplanungsprojekte verantwortlich, u.a. für die Städte Braunschweig, Kassel, Düsseldorf, Nürnberg, Plovdiv und Frankfurt am Main sowie für viele ländliche Regionen. Als Redner, Coach und Trainer arbeitet er weltweit an Universitäten und Institutionen (z. B. Österreich, Ägypten, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, China, Chile, Luxemburg, Pakistan, Polen, Schweiz, Tunesien, Ukraine, Usbekistan, USA, Vietnam). Er publiziert regelmäßig in den Bereichen Kulturpolitik und Kulturmanagement. Seit 2014 ist er aktiv in die Entwicklung und Durchführung unterschiedlicher kultureller Transformations- und Empowerment-Projekte des Goethe-Instituts Ukraine eingebunden. Von 2016 bis 2021 war er Beirat in der Abteilung »Bildung und Diskurse« des Goethe-Instituts. Weitere Informationen: www.netzwerk-kulturberatung.de

Dr. Philipp Salamon-Menger,* 1978 im Ruhrgebiet, Studium der Fächer Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft an den Universitäten Stuttgart und Tübingen. Promotion an der Universität Potsdam zu einem Thema der russischen Europapolitik im 19. Jahrhundert, Auslandsaufenthalte in England und Russland. Berufliche Stationen als Assistent an den Universitäten Stuttgart und Potsdam, im Strategiebereich einer großen deutschen Stiftung sowie als Leiter der Volkshochschulen Pforzheim-Enzkreis und Wiesbaden – dort auch Mitglied im Kulturbeirat der Stadt. Seit April 2020 Referatsleiter für Kulturentwicklung und Religionsangelegenheiten in Schleswig-Holstein, seit Dezember 2020 stellvertretender Leiter der Kulturabteilung.

Andrea Hankeln leitet seit Anfang 2022 die Gruppe 42 ((Neue und visuelle Künste, Literatur, Teilhabe, Regionales, Gedächtnisinstitutionen) im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. In dieser Funktion ist sie auch als Referatsleiterin für die Themen „Ländlicher Raum, Regionales Kultur Programm NRW, Dritte Orte“ zuständig. Bevor sie 2016 in die Kulturabteilung wechselte, leitete sie fünf Jahre das Referat „Bürgerschaftliches Engagement, Gesellschaftliches En-gagement von Unternehmen, Bundesfreiwilligendienst“ im damaligen Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. An-drea Hankeln studierte in Berlin, den USA und Spanien und hat einen Magisterab-schluss in Amerikanistik und Spanisch. Nach dem Studium war sie journalistisch sowie in verschiedenen öffentlichen und nicht-öffentlichen Institutionen tätig, bis sie 2011 in den Landesdienst eintrat.