09. Juni. Einführung Kulturpolitik der Digitalität 

In Kooperation mit Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Institut für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater Hamburg

I.   Grundlagen einer Kulturpolitik der Digitalität
II.  Kulturpolitische Leitlinien für die digitale Transformation
III. Unterstützung von Kulturorganisationen beim digitalen Wandel

Der Web-Talk gibt eine Einführung in die durch die Digitalisierung ausgelösten gesellschaftlichen Veränderungen und damit verbundene Anforderungen an eine Kulturpolitik der Digitalität. Daran anknüpfend bedarf es neuer Forderungs- und Förderungslogiken, damit sich der Kulturbereich stärker an neue Handlungs- oder Produktionsweisen anpassen kann.

Prof. Dr. Martin Zierold ist Leiter des Instituts für Kultur- und Medienmanagement (KMM) der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, an dem er die Zajadacz-Stiftungsprofessur für Innovation durch Digitalisierung innehat. Das Institut KMM beherbergt den ältesten Studiengang für Kulturmanagement in Deutschland und ist mit seinen annähernd 500 Studierenden in Präsenz- und Fernstudiengängen das größte Institut des Fachs in Europa. Dort befasst sich Martin Zierold mit Fragen der Strategie und Organisationsentwicklung angesichts der großen gesellschaftlichen Transformationsprozesse der Gegenwart.

Martin Lätzel ist seit Mai 2009 Direktor der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek. Diese wird derzeit um ein Kompetenzzentrum Digitaler Wandel für die kulturelle Infrastruktur erweitert. Aufgabe der Landesbibliothek mit einem Kompetenzzentrum Digitaler Wandel für die kulturelle Infrastruktur ist es, Kultureinrichtungen Wege und Möglichkeiten aufzuzeigen, den digitalen Wandel sinnvoll zu gestalten.

Dominika Szope leitet die Abteilung Kommunikation und Marketing am ZKM | Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten zählen u.a. neue Kommunikationsmodelle für Kulturinstitutionen, Audience Development und Besucher- und Nichtbesucher-Forschung.

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16. Juni. Digitale Strategien in Kulturorganisationen

In Kooperation mit Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, Forum Freies Theater Düsseldorf

I:     Einführung: Digitale Strategien n Kulturorganisationen (Dr. Christian Gries)
II:    Digitale Strukturen von Kulturorganisationen in der Praxis: Theater – am Beispiel des FFT + dem Kooperationsprojekt mit der Deutschen Oper (Kathrin Tiedemann)
III:   Digitale Strukturen von Kulturorganisationen in der Praxis: Museen – am Beispiel des Badischen Landesmuseums (Dr. Johannes Bernhardt)

Dr. Christian Gries ist Kunsthistoriker und Medienentwickler. Es hat als Wissenschaftler für diverse Museen und Sammlungen in Deutschland gearbeitet, mehrere Jahrzehnte eine Fullservice-Web-Agentur in München geführt und berät mit dem freien Netzwerk der Kulturkonsorten Kultureinrichtungen in ganz Deutschland bei der Findung und Entwicklung von digitalen Strategien. Er hat Lehrauftrage in der Digitalisierung an mehreren Hochschulen und leitet seit 2015 das Projekt „Digitale Strategien für Museen“ an der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern

Kathrin Tiedemann leitet seit 2004 das FFT Düsseldorf. Zuvor war sie als Dramaturgin und Kuratorin in Hamburg und Berlin tätig, u.a. als Mitbegründerin des Festivals reich & berühmt in Berlin. Sie arbeitete als Redakteurin und Autorin u.a. für die Wochenzeitung Freitag (Redakteurin für Theater, Film, Medien) und Theater der Zeit. Veröffentlichungen u.a.: Kathrin Tiedemann und Frank Raddatz (Hg.): REALITY STRIKES BACK. TAGE VOR DEM BILDERSTURM. Eine Debatte zum Einbruch der Wirklichkeit in den Bühnenraum, Berlin 2007. Dies.: REALITY STRIKES BACK II. TOD DER REPRÄSENTATION. Die Zukunft der Vorstellungskraft in einer globalisierten Welt, Berlin 2010. Sie ist Mitherausgeberin der Reihe „Postdramatisches Theater in Portraits“, die seit 2020 im Auftrag der Kunststiftung NRW im Alexander Verlag Berlin erscheint.

Dr. Johannes C. Bernhardt ist Leiter des Projekts Creative Collections. Bereits seit Studienbeginn beschäftigt er sich mit Projekten zur Digitalisierung und neuen Methodenansätzen. Nach rund zehn Jahren Forschung und Lehre an den Universitäten Freiburg, Mannheim und Bochum ist er 2017 ans Badische Landesmuseum gewechselt und nun als Digital Catalyst für die partizipative Entwicklung digitaler Konzepte zuständig.

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23. Juni. Digitalität in Kulturverwaltungen

In Kooperation mit Kulturforum Witten und Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

I:   Kulturverwaltung als Innovation Hub für die Stadtgesellschaft (Jasmin Vogel)
II:  Den digitalen Wandel gestalten – Forderung und Förderung digitaler Transformation (Dr. Tobias Wall)
III: Neue Rollen und die Veränderung von Arbeitskulturen in Verwaltungen (Martin Wimmer)

Der Web-Talk beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Kulturverwaltungen verändern müssen, um im Sinne ihrer Arbeitsprozesse einer Kultur der Digitalität zu entsprechen und diese auch bei den geförderten Kulturakteur*innen zu stärken. Anhand von Projektbeispielen aus der Praxis soll die digitale Transformation nachgezeichnet und Visionen für zukunftsweisende Arbeitsweisen aufgezeigt werden. Das Web-Talk greift dabei ganz bewusst alle Steuerungsebenen (Kommune / Land / Bund) auf und diskutiert jeweilige kulturpolitische Rahmenbedingungen.

Jasmin Vogel arbeitet seit Oktober 2019 als Vorständin des Kulturforums der Stadt Witten. Vorher war die Marketingchefin des Dortmunder U in Dortmund. Die Kulturmanagerin ist gerade dabei, ihre Organisation in einen Innovations-Hub für die Stadtgesellschaft umzuwandeln und dafür agile Schnittstellen in die Arbeitsprozesse zu integrieren.

Tobias Wall arbeitet seit Juni 2017 als Referent im Kunstministerium von Baden-Württemberg. Dort betreut er u.a. das Forum „Digitale Welten“ im Dialogprozess „Kulturpolitik für die Zukunft“ und entwickelt Strategien zur digitalen Transformation des Kulturbereichs. Tobias Wall berichtet  von Ideen zu veränderten Arbeitskulturen in der Verwaltung, die im Dialogprozess entwickelt wurden und von neuen Programmen zur Förderung digitaler Programme.

Martin Wimmer ist seit April 2019 als Chief Digital Officer (CDO) im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) in Berlin. Anhand seines neugeschaffenen Stellenprofils erläutert Martin Wimmer die digitale Transformation in Bundesbehörden und die damit verbundene Veränderung von Arbeitsprozessen.

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30. Juni. Digitale Künste und digitale Formate

In Kooperation mit storyLab kiU Fachhochschule Dortmund, Podium Esslingen, K8 Institut für strategische Ästhetik

I:   Entwicklung digitaler Welten – das storyLabkiU am Dortmunder U (Harald Opel)
II:  Coding da Vinci Saar als dezentrales-digitales Format (Julia Hartnik)
III: Das Podium Esslingen als digitales Zukunftslabor des Musikschaffens (Julian Stahl)

Im Kontext einer Kultur der Digitalität entwickeln sich neue künstlerische Formate und Ausdrucksformen, die auf ganz anderen Produktions- und Rezeptionsweisen beruhen. Vielfach entwickeln sich die Inhalte innerhalb von transdisziplinären und damit auch spartenübergreifenden Arbeitsprozessen unter Einbindung vielschichtiger Expertisen. Dabei wird die Einbindung und Anwendung neuer digitaler Technologien zum wesentlichen Bestandteil künstlerischer Schaffenskraft.
Im Web-Talk werden diese Veränderungen im Feld der Kulturproduktion anhand von drei vielschichtigen Praxisbeispielen dargestellt und in Bezug zur notwendigen Anpassungen der kulturpolitischen Förderungs- oder Forderungsstrategien gesetzt.

Harald Opel ist seit 1999 als Dozent an der Fachhochschule Dortmund. Er hat von 2008 bis 2016 den Studiengang BA Film&Sound geleitet und arbeitet seit Juni 2016 als künstlerischer Leiter des storyLab kiU der Fachhochschule Dortmund im Dortmunder U. Seit Start des Projektes im November 2016 hat sich das storyLab kiU zum digitalen Forschungs- und Präsentationszentrum der Fachhochschule Dortmund im Dortmunder U entwickelt. Die Erforschung virtueller Realitäten in VR Brillen, im Fulldome (360° Film), in Apps und beim Fassadenmapping sowie neue Wege der Dramaturgie und des Erzählens gehören zu den Kernkompetenzen.

Julia Hartnik ist Geschäftsführerin von K8 Institut für strategische Ästhetik gGmbH, die Transfer- und Forschungsgesellschaft der Hochschule der Bildenden Künste Saar. K8 führt 2020 zusammen mit Partnern aus Luxemburg, Lothringen und Saarland den Hackathon für offene Kulturdaten "Coding da Vinci" durch und bringt Akteure aus Kultur- und Technikwelten in einem kollaborativen Format zusammen. Das Organisationsteam hat das Konzept von Coding da Vinci als grenzüberschreitendes und dezentral-digitales Format angepasst und umgesetzt.

Julian Stahl verantwortet seit 2016 den Digitalbereich PODIUM.Digital von PODIUM Esslingen und ist Host des PODIUM Podcasts. Nach seinem Studium an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen und der Universität der Künste Berlin promoviert er darüber hinaus seit Mitte 2019 an den Schnittstellen von Organisationstheorie und Kulturmanagement bei Prof. Dr. Martin Tröndle an der Zeppelin Universität. Julian Stahl berichtet in seinem Impuls von der Entwicklung des PODIUM Esslingen zu einem Zukunftslabor für ein Musikschaffen im 21. Jahrhundert.

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07. Juli. Förderungsbedarfe und Förderungssystematiken für eine Kultur der Digitalität

In Kooperation mit Fonds Darstellende Künste, Kulturstiftung der Länder

I:   Kulturförderung für die digitale Transformation (Prof. Dr. Markus Hilgert)
II:  Nachhaltigkeit in der Förderungspraxis – ein Umdenken (Holger Bergmann)
III: Digitalität in der Kultur – Förderung zwischen Praxis und Utopie (Prof. Dr. Anna Greve)

Viele etablierte Förderungs- und Forderungssystematiken reproduzieren den Status quo kultureller Infrastrukturen und von Kulturproduktionen. Es mangelt an sparten-, ressort- und systemübergreifenden Unterstützungsleistungen, die experimentelle Ansätze im Kulturbereich hervorbringen. Angesichts veränderter Steuerungs-, Produktions- und Reproduktionsweisen scheint eine Anpassung absolut notwendig zu sein. Im Kontext einer Kultur der Digitalität stellt sich mehr denn je die Frage nach neuen Bedarfen und alternativen Förderungssystemen. Im Web-Talk werden diese Notwendigkeiten zur Anpassung von drei versierten Expert*innen des Feldes zur Diskussion gestellt.

Prof. Dr. Markus Hilgert ist Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder. Zuvor war der Altorientalist Direktor des Vorderasiatischen Museums im Pergamon Museum der Staatlichen Museen zu Berlin und koordinierte von 2017 bis 2018 im Auftrag der Stiftung Preußischer Kulturbesitz das nationale Verbundvorhaben „museum4punkt0 – Digitale Strategien für das Museum der Zukunft“. Die Kulturstiftung der Länder entwickelt, fördert und begleitet im Auftrag der 16 deutschen Länder Initiativen und Projekte in den Bereichen Kunst und Kultur, die gesamtstaatlich bedeutsam sind.

PD Dr. Anna Greve ist Referatsleiterin beim Senator für Kultur der Freien Hansestadt Bremen. In ihrem Vortrag versucht sie die Grenzen des Machbaren auszuloten und eine Utopie für die digitale Transformation zu formulieren. Anna Greve ist habilitierte Kunsthistorikerin und Leiterin des Referats »Museen, Staatsarchiv Bremen, Landesarchäologie Bremen, Landesamt für Denkmalpflege, Obere Denkmalschutzbehörde, Kulturgutschutz« beim Senator für Kultur der Freien Hansestadt Bremen. Zudem ist sie Honorarprofessorin an der Universität Bremen.

Holger Bergmann leitet als Geschäftsführer den Fonds Darstellende Künste. Er war u. a. Künstlerischer Leiter des Ringlokschuppen Ruhr sowie Leiter des Theaterfestivals FAVORITEN 2016. Er kuratierte 'Social Urban Art Projekte' u.a. für die Ruhrtriennale. Aktuell ist auch als Mentor aktiv u.a. für die Bewerbung der Stadt Nürnberg zur Kulturhauptstadt Europas 2025. Er wirkt in zahlreichen Jurys mit und engagiert sich kulturpolitisch als Vorsitzender DER VIELEN e.V. und im Vorstand der Kulturpolitischen Gesellschaft. Holger Bergmann berichtet in seinem Vortrag über die Auswirkung der Corona -Maßnahmen auf die Freien Künste und insbesondere auf die Reaktionen und Anpassungen von Förderungen. Dabei nimmt er erste Vorstellungen von einer Umgestaltung der Förderlinien in den Blick, deren Ziel es sind, mehr Planungssicherheit und eine nachhaltige Förderung insbesondere der Freien Darstellenden Künste zu gestalten.

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