Inklusion als Aufgabe und Chance: Kulturpolitische Ansätze für eine inklusive Gesellschaft

Di, 16.04.2024, 16.30-18.00 Uhr

Das Thema Inklusion ist im kulturpolitischen Diskurs präsent. Doch was lässt sich an den Teilhabeberichten zum Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention für den Kulturbereich ablesen? Auf welche Weise werden Künstler*innen mit Behinderung gefördert? Wie steht es um die Selbstverständlichkeit barrierefreier Zugänge? Vielfalt als Paradigma der Next Society bedeutet auch, sämtliche Perspektiven auf Kunst und Kultur einnehmen zu können. Neben der Anpassung entsprechender Strukturen müssen auch künstlerische Ansätze neu verstanden werden.

Anmeldung

Impulsgeber*innen:
I: Inklusion: Von der Kunst der Anerkennung
Prof. Dr. em. Irmgard Merkt, Musikpädagogin
II: Gas geben! Sieben inklusionskulturpolitische Eilsachen
Dr. Jakob Johannes Koch, Kulturreferent der DBK und Herausgeber der Schrift »Inklusive Kulturpolitik. Menschen mit Behinderung in Kunst und Kultur«
III: Gestaltung einer inklusiven Öffnung der Kulturlandschaft
Lisette Reuter, Leitung, Un-Label Performing Arts Company; Patrizia Kubanek, Beraterin, Un-Label Performing Arts Company

Moderation: Anke von Heyl

Prof. Dr. em. Irmgard Merkt studierte zunächst Operngesang und später Musik für das Lehramt an Gymnasien in München. Nach einigen Jahren gymnasialer Lehrtätigkeit wurde sie Assistentin an der Pädagogischen Hochschule Ruhr. Von 1979 bis 1989 war Merkt Akademische Rätin an der Universität Dortmund im Lehrgebiet Musikerziehung bei Behinderten. Von 1989 bis 1991 war sie Professorin im Fach Medienpädagogik an der FH Dortmund und 1991 bis 2014 Professorin im Lehrgebiet Musikerziehung und Musiktherapie in Pädagogik und Rehabilitation bei Behinderung an der TU Dortmund. In den Jahren 2004 bis 2007 und 2012 bis 2014 war sie Dekanin der Fakultät Rehabilitationswissenschaften. Merkt initiierte das Weiterbildungsangebot, das Zertifikat und den Förderpreis InTakt. Der Preis wurde von 2004 bis 2019 jährlich an inklusiv orientierte Musikprojekte verliehen. In den Jahren 2010 bis 2013 entwickelte sie das Projekt Dortmunder Modell: Musik, das neue Strukturen der musikalischen Bildung für erwachsene Menschen mit Behinderung und für inklusiv arbeitende künstlerische Ensembles. Merkt hat Leitungsfunktion im Netzwerk Kultur und Inklusion, das als Dialog- und Fachforum eine der Maßnahmen darstellt, die im Aktionsplan 2.0 der Bundesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention genannt sind. 2020 wurde ihr das Bundesverdienstkreuzes am Bande verliehen.

Jakob Johannes Koch *geb. 1969, studierte Theologie und Musik (Absolvent der Meisterklasse Dietrich Fischer-Dieskau) und promovierte mit einer Dissertation zu einem Thema der Kirchenmusik. Seit dem Jahr 2000 ist Jakob Johannes Koch Kulturreferent der Deutschen Bischofskonferenz. Diese Tätigkeit beinhaltet neben der Befassung mit Kultureller Bildung auch Konzeptionen in Bildender Kunst, Darstellender Kunst, Literatur, Architektur und Denkmalpflege. Jakob Johannes Koch setzt sich für mehr kulturelle Beteiligungsgerechtigkeit für Menschen mit Behinderung ein  und ist Herausgeber der Schrift »Inklusive Kulturpolitik. Menschen mit Behinderung in Kunst und Kultur«, www.inklusive-kulturpolitik.de.

Lisette Reuter arbeitet seit 2006 als Projektleiterin, Trainerin, Kuratorin und Beraterin im internationalen, Inklusiven Kunst- und Kulturbereich. Sie ist Gründerin und Leitung von Un-Label, mit Sitz in Köln. Als Expertin für Inklusion berät und begleitet sie europaweit Kulturakteure und Organisationen im Bereich Barrierefreiheit und gleichberechtigter Partizipation.

Patrizia Kubanek ist Sexualberaterin für Menschen mit und ohne Behinderung, Performancekünstlerin und Unternehmerin. 2016 gründete sie ein Unternehmen für persönliche Assistenz für Menschen mit Behinderung. Als Beraterin bei Un-Label und durch ihre Vorträge sowie Moderationen bei Kulturveranstaltungen setzt sie sich aktiv für Inklusion, Diversität und die Überwindung von Barrieren ein.