Inklusion im Kulturbereich: Ein Blick in die Praxis

Di, 30.04.2024, 16.30-18.00 Uhr


Die Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung ist ein wichtiger Beitrag zum heutigen Verständnis von Kooperation und Kollaboration. Daran sind bestimmte Voraussetzungen auch der Qualifikation auf beiden Seiten geknüpft. Das gemeinsame Tun ist auch geprägt von bestimmten Eigenlogiken, beispielsweise der institutionellen Gegebenheiten oder individueller Bedarfe von Rückzugsmöglichkeiten.


Impulsgeber*innen:
I: Inklusion: Von der Kunst der Anerkennung
Birgit Tellmann, Fachliche Leitung Inklusion / Vermittlung, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH; Joachim Marx, Koordinator Barrierefreiheit, ÖPNV und Touristik, Behinderten-Gemeinschaft Bonn e.V.
II: Konzepte für mehr Diversität und Vielfalt im Kunst- und Kulturbetrieb
Angela Müller-Giannetti, Projektleiterin des Programms ARTplus zur inklusiven künstlerischen Ausbildung, EUCREA e.V.; Zoe Akkermann, ARTplus-Studentin an der Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg
III: How To das kubia-Vorgehensmodell »Eine Party für alle«
Annette Ziegert, Barrierefreie Kultur, kubia – Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und inklusive Kultur

Birgit Tellmann ist in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland im Bereich Vermittlung und Bibliothek u.a. für inklusive Rahmenprogramme, Zugänglichkeit und Barrierefreiheit sowie Audio- und Mediaführungen zuständig. Sie hatte die Projektleitung für die von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderten Projekte Pilot Inklusion. Entwicklung eines modularen Vermittlungskonzepts zu inklusiver Bildung im Museum (2015–2017) und Verbund Inklusion. Wie werden Ausstellungen und Museen inklusiv (2018–2023). Mit Kolleg*innen aus unterschiedlichen Museen sowie mit Vertreter*innen verschiedener Verbände entwickelte sie 2012 den Leitfaden Das inklusive Museum. Im Bundesverband Museumspädagogik e.V. ist sie seit 2011 Sprecherin der Fachgruppe Inklusion und Diversität.

Joachim Marx Jahrgang 1971 Kunstbegeistert, Aktivist, körperbehindert und Rollstuhlnutzer. Engagiert sich für Menschen mit Einschränkungen unter anderem in der Behinderten-Gemeinschaft Bonn e.V. als Koordinator für Barrierefreiheit. Berät die kommunale Verwaltung und ist Mitglied der Fokusgruppe der Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland.

Angela Müller-Giannetti ist Geschäftsführerin von EUCREA Verband Kunst und Behinderung und hat das Programm ARTplus gegründet, das Zugang zu künstlerischer Bildung für Kreative mit Behinderungen erreichen will. Seit 2021 haben sich 36 behinderte Kreative und zehn künstlerische Hochschulen und Bildungspartner in den Bereichen Theater, Tanz, Musik und Bildende Künste an ARTplus beteiligt. Ein bedeutender Meilenstein in der Bildungspolitik Deutschlands wurde im Oktober 2022 an der Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg (HKS) erreicht, an der u.a. vier Studierende mit Lernschwierigkeiten immatrikuliert wurden.

Zoe Akkermann studiert im Rahmen von ARTplus im fünften Semester Freie Bildende Kunst an der HKS Ottersberg. Ihre Schwerpunkte liegen beim Zeichnen. Innerhalb des Studiums probiert sie auch neue Spielformen der Kunst aus, zum Beispiel Plastik. Neben der bildenden Kunst tanzt Zoe Akkermann. Seit mehreren Jahren ist sie bei tanzbar_bremen unter anderem im Bereich modern dance aktiv.

Annette Ziegert ist Kunsthistorikerin und systemische Organisationsentwicklerin. Sie arbeitet als Beraterin, Fortbildnerin, Konzeptentwicklerin und Moderatorin im Bereich Kulturteilhabe und Vielfalt. Bei kubia – Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und inklusive Kultur, Köln, verantwortet sie gemeinsam mit Isabell Rosenberg den Arbeitsbereich Barrierefreiheit und Inklusion. Als landesgeförderte Fachstelle für die Diversitätskategorien Alter und Behinderung in Nordrhein-Westfalen unterstützt kubia die inklusive Öffnung der Kunst- und Kulturlandschaft in Nordrhein-Westfalen. Arbeitsschwerpunkte sind die Themen Chancengleichheit, Bildungsgerechtigkeit, Barrierefreiheit und Vielfalt. Zentrale Säulen der Arbeit von kubia sind Beratung, Information, Fortbildung, Konzeptentwicklung, Vernetzung und Forschung. www.kubia.nrw